Florida: Einmalige Natur - und ein bisserl Luxus
FLORIDA. Die Anspannung an Bord ist förmlich zu spüren. Wird es wirklich so toll sein? Wird man in den nächsten Stunden tatsächlich Kontakt zu einem ganz ungewöhnlichen Wasserbewohner haben? Die Gruppe aus Österreich ist zuversichtlich, schließlich hat man den großen Teich aus einem besonderen Grund überflogen – Manatees, scheue Seekühe sind das Ziel des heutigen Tages. Und schon tauchen die ersten Schnorchler auf, die im Wasser auf der Jagd nach den sagenumworbenen Tieren sind.

Nein, nicht mit Harpune oder Messer versteht sich. Schließlich sind die Manatees streng geschützt, sogar deren Berührung kann zu empfindlichen Strafen führen. Nur mit der Kamera ist ein Schuss erlaubt, vorausgesetzt man ist schnell genug um rechtzeitig den Auslöser zu bedienen. Doch laut Kapitän Mike ist hier zu viel los. So steuert er in einen der zahlreichen Seitenkanäle, um dort vor Anker zu gehen. Und schon geht es in das kalte Wasser, bei einer Außentemperatur von 35 Grad Celsius ist Kälte halt relativ. Jennifer ist aufgeregt, schließlich liebt sie Tiere über alles und eine Seekuh hat sonst noch keiner in ihrem Bekanntenkreis gesehen. Und schon nach einigen Minuten der erste Schock: Eine Mutter mit Kalb schert sich nicht viel um die Gesetze Floridas und hat die junge Österreicherin mit ihren Flossen berührt. „Das ist schon in Ordnung, die Seekühe selbst dürfen den Kontakt herstellen“, erklärt Mike, der früher in der Computerbranche tätig war und den langweiligen Bürojob für einen beruflichen Traum aufgegeben hat. Jennifer versucht mit schnellen Bewegungen Mutter und Kind zu folgen, doch im Wasser hat man keine Chance den Tieren, die bis 500 Kilo auf die Waage bringen können, zu folgen. Doch die junge Naturliebhaberin braucht nicht lange zu warten – schon taucht die nächste Seekuh unter ihren Füßen auf und nur mit schnellen Schwimmbewegungen kann der nächste Zusammenstoß verhindert werden. Anscheinend lieben Seekühe den Kontakt zu Menschen und scheinen das Spiel unter Wasser zu genießen. Stundenlang könnte das Zusammentreffen der beiden wohl noch weitergehen, doch in Florida gibt es noch genug zu entdecken und daher heißt es: Back to the road!
Tropisches Paradies
Fünf Stunden sind in der Zwischenzeit vergangen. Gesehen hat man vieles, dass lange in Erinnerung bleiben wird: Schlangen, die über die Straße kriechen, Schildkröten die im Wasser Abkühlung suchen und unzählige Wasservögel, die nach Futter suchen. Doch obwohl man im klimatisierten Auto nichts von den 38 Grad Celsius spürt und die Straßen gut ausgebaut sind, ist man froh das heutige Quartier gefunden zu haben. Etwas Luxus hat man sich schon verdient , denkt man sich, als man die Tarpoon Lodge in der kleinen Gemeinde Bokeelia betritt. Miami, die Hektik der Großstadt, ist hier weit weg. „Oh you have an nice T-Shirt“, lautet die Begrüßung an der Rezeption. Floridas Bewohner nehmen das Leben locker, auch in der Gastronomie. Schnell die Kreditkarte überreicht und schon nach wenigen Augenblicken steht schon der kühle Willkommensdrink an der Bar bereit. Alles wirkt gediegen in der 1926 erbauten Lodge. Individualität statt Masse ist hier die Maxime: So gibt helles und dunkles Holz den Ton an, die Tische sind weiß gedeckt. Hier hätte sich auch Marc Twain, der vielgereiste US-Autor wohlgefühlt, denkt man sich, als man die Treppe zum ersten Stock nimmt. ,Ist das unglaublich schön“, kann Jennifer ihre Freude über das Zimmer sichtlich nicht verbergen. Doch wer möchte hier schon im Zimmer bleiben? So geht es schnell zum nahen Pool, der umgeben von Palmen, geradezu zum Baden einlädt. Hier könnte man Stunden, Tage…. vielleicht sein ganzes Leben Urlaub machen. Sich an dem Flug der Möwen und Fregattvögeln erfreuen, den Pelikanen beim Fischen zusehen oder sich am Abend bei Krabbensuppe, frischen Fisch, Steak und kalifornischen Chardonnay von den Anstrengungen des Tages erholen. Florida hat aber „leider“ mehr zu bieten: Und so heißt es am nächsten Tag Aufbruch zu neuen Taten.
Die Everglades rufen – doch sie hören einen nicht
Zwei Tage später, eigentlich hätte man heute einen der berühmtesten Nationalparks der USA – den Evergaldes NP - besuchen wollen. Doch wenn die Natur – genau genommen Hurrikan Irma – etwas dagegen hat, kann man nichts dagegen machen. Und so muss man sich mit einer Attraktion begnügen, die sich der Aufzucht und Präsentation von Alligatoren verschrieben hat. Die Mitarbeiter der Everglades Alligator Farm bieten mit Luftkistenbooten Rundfahrten durch das Sumpfgebiet, Alligatorenshows, Reptilienfütterungen und vieles mehr. Zusammenfassend: Hier erhält der Besucher einen unterhaltsamen Einblick in die Fauna Süd-Floridas. Einen Besuch wert. Kontakt: www.everglades.com/contact.php
Unbedingt besuchen
Wer noch genügend Zeit hat, der sollte in Florida unbedingt Orlando einplanen. Hier geben die großen Vergnügungsparks den Ton an: In Disney World www. disneyworld.disney.go.com) kann man wohl locker 14 Tage verbringen und Seaworld (www.seaworld.com) ist eine bunte Mischung aus marinem Zoo und Unterhaltung.
Nützliche Adressen:
Manatee-Tours:
Crystal River Watersports Address
PO Box 2107
Crystal River, FL 34423
www.crystalriverwatersports.com
Tarpon-Lodge
Tarpon Lodge & Restaurant 13771 Waterfront Drive Bokeelia, FL 33922
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden