Tips Leserreise Tag 1: Mit dem Zug an die Adria
LINZ. 7.56 ab Linz. Nein, es handelt sich nicht um die Neuverfilmung eines Agatha Christie Klassiker, sondern um eine Reise wie zu Kaisers Zeiten. Der Nostalgiezug, der die Urlauber der Tips Leserreise, wie anno dazumal an die slowenische Küste bringt ist pünktlich und auch die Sitzplatzreservierung hat funktioniert. Der Salonwagen ist mit roten Samt ausgekleidet und die Stühle aus massiven Holz gefertigt.

Stühle in einem Zug? Ja, zur Sicherheit wurden die Sessel fest mit dem Boden verbunden, schließlich wird sich der Zug auf der Strecke nach Koper öfters in die Kurve legen, wie Reiseleiter Walter den Mitreisenden erklärt. Und schon hat man die ersten Kilometer hinter sich gebracht, gar nicht so schlecht die entschleunigenden Art des Reisens. Das denkt auch das weit gereiste Ehepaar Kling aus Perg. Rudolf und Erika haben schon viel gesehen von der Welt: Hongkong, Russland oder eine Kreuzfahrt auf der Seine sind nur einige Stationen der Globetrotter. Und das Reisen ihnen Spaß macht, das merkt man von der ersten Sekunde an. Mit einem Bierchen wird auf das Abenteuer angestoßen und während man das Gasteinertal – mit seinen schneebedeckten Gipfeln – passiert, wird schon von der köstlichen Küche Sloweniens geträumt. Einzig die etwas zugigen Sitzplätze scheinen ein wenig zu stören, doch mit einem heißen Tee wird auch dieses winzige Problem aus der Welt geräumt.
Eine Rose als Reisebegleiter
Und während man sich langsam seinen Zielbahnhof nähert, wird man sich der Schönheiten der Welt bewusst. Pinien, Zedern, Weinstöcke, Ziegen, die am Hügel nebenan grasen und smaragdgrünes Wasser machen Lust auf die nächsten Tage. Und ein kleines Mitbringsel aus Österreich, das vielleicht nicht jedem aufgefallen ist, trägt ebenfalls seinen Teil zum Gelingen der Reise bei: Eine kleine gelbe Rose hat am Tisch der Reisenden die Fahrt unbeschadet überstanden und scheint sich fast zu wünschen, ein Teil der Reisegruppe zu werden. Im Zimmer des Hotels wäre jedenfalls genug Platz dafür. Doch zur Herberge mehr morgen, heute ist man müde und sagt lieber gute Nacht.
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