Eine leicht schweißtreibende, dafür aber umso interessantere Osterwanderung beschert heuer der Linzer Hausberg, der Pöstlingberg, wo zwischen Karsamstag und Ostermontag viele gut versteckte Ostereier die wanderfreudige Tips-Leserschaft erwarten.
von MICHAEL WASNER
Am gewaltigen Gebäudekomplex des bischöflichen Gymnasiums „Petrinum“ endet die Petrinumstraße, setzt sich aber geradeaus als Kreuzweg fort. Mit Blick zur Wallfahrtsbasilika spazieren wir auf ihm den ehemaligen Maierhof entlang aufwärts zum Soldatenfriedhof, biegen dahinter links in den Pösmayersteig ein und marschieren vorbei am gleichnamigen Reiterhof hinüber zum Nostalgiewirtshaus Mitterberger. Das Wegschild Pöstlingberg weist den bevorstehenden Steilanstieg über die erblühte Obstbaumwiese. Es lohnt, des Öfteren eine Pause einzulegen, sich umzudrehen und die immer umfangreicher werdende Aussicht auf den Linzer Donauraum zu genießen. Eine Rastbank gibt’s erst oben beim Haus Matoschstraße 2a. Dort führt ein von Zäunen gesäumtes Wegerl geradeaus weiter zur Bergbahnhaltestelle Oberschableder. Neben den Geleisen aufwärts zur Matoschstraße, links das Villengrundstück entlang, am Ende rechts über die Wiese zur Samhaberstraße und jenseits vom Parkplatz Grottenbahn die Stiegen hoch zur Wallfahrtskirche (537 m – 1 Std.). Auch ein Rundgang entlang der historischen Wallanlage sollte bei einem Pöstlingbergbesuch nicht fehlen, wurden doch aus den alten Pulvertürmen inzwischen wahre Besuchermagnete: Einer bietet als Aussichtsterrasse einen faszinierenden Stadt- Blick, in einem anderen zieht die Grottenbahn ihre Runden durch das Zwergenreich und ein dritter dient der steilsten Adhäsionsbahn Europas als Bergbahnhof. Dort beginnt auch der Abstieg. Wir begleiten die Bahn zur Samhaberstraße und steigen beim Verkehrsspiegel am Kreuzweg zur unterhalb verlaufenden Straße ab. Beim Bankerl beginnt ein gut ausgeprägter Steig, der im Linksbogen über den Wiesenhang in den Wald hineinleitet. Darin lädt über einem Heilquell die von Kerzen erleuchtete Mariengrotte zur Andacht. Nach wenigen Minuten führt der romantische Waldweg wie der ins Freie. Unterhalb erblicken wir schon den von Tiergehegen umgebenen Bio-Bergbauernhof von Klaus und Melanie Choc, den wir entlang einer blühenden Obstbaumzeile ansteuern. Ländliche Idylle im unmittelbaren Einzugsgebiet der Stadt, dazu eine bis zum Ötscher reichende Aussicht. Im gemütlichen Gartl_ ndet man Labe bei Speckjause, Fruchtsäften und kellerfrischem Most – alles selbst erzeugt. Gestärkt geht’s ein Stück zurück und am Hauptweg, mit Prachtblick auf die Landeshauptstadt, über die ebene Bergwiese. Zur rechten Hand Tiergehege. An deren Ende rechts kurz aufwärts in einen Sattel und links abwärts in den Wald, wo wir die nächste Heilquelle vorfinden. Nach der Durchquerung auf sanft geneigtem Wiesenweg zum „20er- Turm“. Bis vor wenigen Jahren noch bewohnt und inzwischen vom Grün überwuchert, weist dieser noch deutlich sein historisches Erscheinungsbild auf. Wir biegen zu ihm ein und treffen an der Rückseite bei der im Steinbottich gefassten Quelle auf einen schmalen Waldpfad, der uns in 10 Minuten zu den Streuobstwiesen vom Petrinum hinunterleitet.
ANFAHRT
ANFAHRT: vom Linzer Hauptplatz über Nibelungenbrücke stets geradeaus: Hauptstraße – Knabenseminarstraße zur Linksabzweigung der Petrinumstraße
AUSGANGSPUNKT: Collegium Petrinum (300 m; bescheidene Parkgelegenheit davor, weiters in der Petrinum-, Steinbauer-, Knabenseminar-, Teistlergut- und Hölderlinstraße)
TOUREN-INFO
GEHZEIT: gemütliche 2 ½ Stunden, zuzüglich die individuelle Runde am Pöstlingberg
ANSTIEGE: ca. 250 m
WEGBESCHAFFENHEIT: Güter-, Wiesen- und Waldwege, Kinderwagen ungeeignet, nicht markiert
ANMERKUNG: Papierosterhasen führen zu den 3 Nesterln, bitte jeweils nur 1 Ei entnehmen
Hier können Sie den Wandertipp downloaden.