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Url-Renaturierung in Amstetten: Neues Natur- und Naherholungsgebiet entsteht

Michaela Aichinger, 07.04.2025 09:55

AMSTETTEN. Bei Winkling in Amstetten erhält die in den 60er-Jahren begradigte Url auf einer Länge von 700 Metern ihre natürlichen Freiräume zurück. Dadurch soll ein neues Erholungsgebiet geschaffen werden.

(V. l.) Ortsvorsteher Andreas Gruber, Ortsvorsteher Manuel Scherscher, Vizebürgermeister Gerhard Riegler, Bürgermeister Christian Haberhauer, Oliver Huber (Gebietsbetreuung Abteilung Wasserbau Land NÖ), Umweltgemeinderätin Michaela Pfaffeneder und Vizebürgermeister Markus Brandstetter (Foto: Stadt Amstetten)
(V. l.) Ortsvorsteher Andreas Gruber, Ortsvorsteher Manuel Scherscher, Vizebürgermeister Gerhard Riegler, Bürgermeister Christian Haberhauer, Oliver Huber (Gebietsbetreuung Abteilung Wasserbau Land NÖ), Umweltgemeinderätin Michaela Pfaffeneder und Vizebürgermeister Markus Brandstetter (Foto: Stadt Amstetten)

„Umwelt schützen, aktiv dem Klimawandel entgegentreten und die Schaffung von qualitativ hochwertigen Naherholungsräumen für die Amstettner – das Projekt verbindet drei wesentliche Ziele der Stadt“, so Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) über die geplante Renaturierung der Url.

Im Zuge von Flussregulierungen wurde die Url bei Winkling in den 60er-Jahren begradigt. Dadurch verlor Amstettens zweitgrößter Fluss Ökosysteme für Tier- und Pflanzenarten. Dies soll sich nun ändern.

„Natürliche Freiräume“

„Auf einer Länge von rund 700 Metern erhält die Url ihre natürlichen Freiräume zurück“, informiert Umweltgemeinderätin Michaela Pfaffeneder (ÖVP). „Flussschlingen mit Flach- und Steilufern werden wiederhergestellt. Buchten und tiefe Kolke (wassergefüllte Vertiefungen) entstehen. Totholzstrukturen und Stillgewässer bieten neue Rückzugsorte für seltene Tier- und Pflanzenarten“, berichtet Pfaffeneder von Amphibien, Fischen, wie der Huchen, und seltenen Vögeln, wie dem Eisvogel.

„Netzwerk der besonderen Plätze“

Doch nicht nur für Flora und Fauna soll hier neuer Raum entstehen – auch für die Bevölkerung. „Wir arbeiten quer über das Gemeindegebiet an einem Netzwerk der besonderen Plätze. Diese sollen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und den Anforderungen, der sich verändernden Klimabedingungen, gerecht werden. Es geht dabei um ein abwechslungsreiches, naheliegendes und günstiges Freizeit- und Erholungsangebot für alle Amstettnerinnen und Amstettner“, so Vizebürgermeister Markus Brandstetter (ÖVP).

In diesem Netzwerk spielt auch die Ausdehnung der Geh- und Radwege eine zentrale Rolle. „Entlang des Teilstücks wird auch eine Geh- und Radroute vorbeiführen. Diese verbindet Mauer-Greinsfurth und Edla im Ortsteil Preinsbach. Projekte wie diese sorgen für neue Angebote und stärken unsere Ortsteile insgesamt“, ist Preinsbachs Ortsvorsteher Andreas Gruber (ÖVP) überzeugt.

Dies sieht auch Manuel Scherscher, ÖVP-Ortsvorsteher von Mauer-Greinsfurth, ähnlich: „Wir schaffen hier Synergieeffekte, von denen alle profitieren. Tiere und Pflanzen bekommen neue Lebensräume. Die Bevölkerung erhält gleichzeitig ein neues und zentrales Naherholungsgebiet.“

Klimaneutralitätsfahrplan

Noch breiter, mit Blick auf die Klimaziele der Stadt, sieht Vizebürgermeister Gerhard Riegler (SPÖ) das Projekt: „Wir arbeiten intensiv am Klimaneutralitätsfahrplan für Amstetten. Unsere Flüsse und intakte Ökosysteme sind hier wertvolle Puzzlesteine. Umso wichtiger ist es, gezielte Maßnahmen zu setzen, die in Kombination ihre Wirkung auf die gesamte Stadt entfalten.“

Nach dem Beschluss im Gemeinderat erfolgt nun die Ausschreibung. Die Hauptarbeiten werden voraussichtlich 2026 stattfinden.

„Vielen Dank an den Gemeinderat für die Zustimmung zu diesem Projekt. Bedanken möchte ich mich auch bei Gemeinderat Dominic Hörlezeder für seine Mitwirkung im Rahmen der Planungen“, so Bürgermeister Haberhauer.

Investiert werden rund 1,8 Millionen Euro. Das Projekt wird mit Mitteln vom Bund (60 Prozent), Land NÖ (30 Prozent), Biodiversitätsfonds (8 Prozent) und von der Stadtgemeinde (2 Prozent) umgesetzt.


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