Vorwurf der Tierquälerei: Zwei Jahre nach Razzia im Bezirk Braunau startet Prozess
BEZIRK BRAUNAU/RIED. Zwei Jahre nach einer Razzia bei einer Züchterin im Bezirk Braunau erfolgt nun der Prozess in Ried. Damals wurden mehr als 50 Hunde und Katzen behördlich abgenommen und der Pfotenhilfe übergeben. Diese erstattete damals Anzeige wegen Tierquälerei.

Die Razzia war Anfang 2023. Das Verfahren erfolgt jetzt am 20. Jänner am Landesgericht Ried. Drei Beschuldigten wird Tierquälerei vorgeworfen. Der Strafrahmen beträgt laut Pfotenhilfe bis zu zwei Jahre Haft.
Vor zwei Jahren war auch Pfotenhilfe-Sprecher Jürgen Stadler vor Ort. „Die Hunde waren bei Minusgraden in dunkle Verschläge und Container gesperrt. Der Zustand der 27 großteils Rassekatzen war erbarmungswürdig. Sie waren bei einem Nachbarn am zugigen Dachboden bei Minusgraden mit gefrorenem Wasser und ausschließlich großen Brocken Hundefutter versteckt und kurz vor dem Verdursten“, berichtet er.
Es gab ihm zufolge weder Katzentoiletten noch Schlafplätze. „Zudem wurden bei einem Kangalrüden die Ohren kupiert und eine Savannahkatze, deren Haltung in Österreich illegal ist, in einem Käfig unter Schmutzwäsche versteckt.“
Weitere Tiere wurden laut der Pfotenhilfe an teils unbekannten Orten versteckt. Bis heute ist unklar, wo sich diese befinden. Vor der Hausdurchsuchung habe die Behörde der Züchterin ein Tierhaltungsverbot erteilt. Im Sommer 2024 dokumentierte die Pfotenhilfe aber mit Fotos, dass erneut Tiere auf dem Grundstück der Züchterin gehalten wurden.
Weitere Ermittlungen
Laut der Tierschutzorganisation laufen in Salzburg außerdem Ermittlungen wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrug. Es hatten sich Käufer gemeldet, die vorgeblich reinrassige Hunde erworben hatten. Gentests ergaben laut der Pfotenhilfe später, dass es sich oft um Mischlinge handelte, die zudem schwer krank waren.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Weitere Infos gibt es hier und hier.
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