Freitag 11. April 2025
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GMUNDEN. Der Gmundner Eislaufverein bildet seit 150 Jahren junge Eiskunstläufer aus. Und das mit ausgezeichnetem Erfolg, stehen doch bereits vier nationale Meistertitel und einige Titel bei internationalen Bewerben zu Buche. Vier junge Talente geben Tips einen Einblick hinter die Kulissen ihres Lebens auf dem Eis.

Valerie Ruttmann, Adele Schiermair, Poline Zeciri (von links) (Foto: Laserer)
  1 / 2   Valerie Ruttmann, Adele Schiermair, Poline Zeciri (von links) (Foto: Laserer)

In der Eishalle am Gmundner Fliegerschulweg trainieren täglich vor und nach der Schule unter den wachsamen Augen der internationalen Trainerinnen Susan Mason und Naya Zamborain-Mason insgesamt 27 junge lizenzierte Eiskunstläufer. Die meisten davon sind Mädchen. Sie alle träumen davon, einmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Die Chancen hierfür stehen gar nicht so schlecht, zumindest auf nationaler Ebene. Doch der Weg an die Spitze ist hart, lang und vor allem ungewiss.

Früh übt sich

Eiskunstlauf ist nicht nur ein eleganter Sport, sondern auch ein harter, fordernder Weg, der von Disziplin, Leidenschaft und Ausdauer geprägt ist. Kinder müssen früh mit dem Sport beginnen, um etwas zu erreichen. So wie Adele Schiermair. Adele ist erst sechs Jahre alt und hat bereits mit drei Jahren begonnen: „Weil es mir Spaß macht“, antwortet sie selbstbewusst auf die Frage, warum sie Eiskunstlauf betreibt. Auch Valerie Ruttmann, neun Jahre alt, hat früh begonnen und ist eine der Gmundner Hoffnungen bei Skate Austria, einem Eiskunstlauf-Bewerb der besten Nachwuchsläuferinnen Österreichs. „Ich liebe es, auf dem Eis zu stehen und zu tanzen. Da ich Wintersport und Tanzen liebe und ich noch dazu im Winter Geburtstag habe, ist Eiskunstlauf der perfekte Sport für mich“, erklärt Valerie fröhlich.

Was alle Mädchen auszeichnet und was sofort ins Auge springt, ist ihr Elan. Sie lachen, scherzen, necken sich gegenseitig, doch sobald sie am Eis sind, gibt es nur eins: volle Konzentration.

Internationales Gold

Polina Zeciri ist zehn Jahre alt und hat bereits eine Goldmedaille in einem internationalen Bewerb gewonnen. Zierlich in ihrer Gestalt, ist es kaum vorstellbar, dass das Mädchen bereits über eine unglaubliche Sprungkraft – sie übt bereits Dreifachsprünge – und enorme Ausdauer verfügt. „Das Schönste ist die Kür“, sagt sie und ist nach zweieinhalb Minuten (die Dauer ihrer Kür) Vollgas auf dem Eis nicht einmal wirklich außer Atem.

Vielleicht Gmundens bekanntestes Gesicht im Eiskunstlauf ist die 14-jährige Marie Födinger. Sie konnte bereits zahlreiche internationale Erfolge einheimsen und Fotos ihrer anmutigen Darbietungen zierten bereits Titelseiten von lokalen Zeitungen.

Pflicht und Kür täglich vor und nach der Schule

Marie trainiert fast täglich. Wie fast alle anderen Mädchen auch, denn der Trainingsaufwand ist enorm: Polina zum Beispiel trainiert sechsmal wöchentlich, inklusive dreimal um 6.30 Uhr vor der Schule. Nach der Schule stehen zwei Stunden Eistraining und eine Stunde Trockentraining an. Valerie erklärt: „Trockentraining bedeutet, dass wir Sprünge und Pirouetten auch ohne Eis trainieren, um die Technik zu verbessern.“ Dabei kommen spezielle Hilfsmittel wie Spinner oder Gurtsysteme zum Einsatz. Auch die kleine Adele steht bereits mehrmals in der Woche vor der Schule am Eis. Eine Belastung für so ein junges Mädchen würde man meinen, doch Adele entgegnet entschieden: „Ich bin nach einem Training am Morgen voller Energie. Es macht mir sehr viel Spaß.“ Es macht sich bezahlt, denn Adele kann bereits einige Doppelsprünge.

Auch Marie trainiert sechsmal pro Woche. Neben den Einheiten auf dem Eis absolviert sie Ballettstunden, Trockentraining und spezielle Drehübungen. Auch das gehört für alle Mädchen zum Training. Die meisten der Läuferinnen spielen zusätzlich ein Instrument, um sich zumindest Grundkenntnisse der Musik anzueignen. Marie hat sich durch harte Arbeit in die Top fünf ihrer Altersklasse in Österreich gekämpft. Sie hat bereits an zahlreichen internationalen Wettbewerben teilgenommen und will ihre Technik weiter verbessern. „Ich trainiere an meinem Doppelaxel und an meinen Dreifachsprüngen“, sagt sie und betont, dass sie das Eiskunstlaufen vor allem Disziplin und Durchhaltevermögen gelehrt hat.

Der Traum von Olympiagold

Die Mädchen haben große Ambitionen. An hochgesteckten Zielen fehlt es nicht. Polina will Weltmeisterin werden, Valerie Europameisterin und Adele träumt von Olympischen Spielen. Marie möchte sich kontinuierlich steigern und ihre Sprungtechnik perfektionieren. Ob es im Endeffekt wirklich für sie zu Olympiagold reichen wird, steht in den Sternen. Doch die jungen Eiskunstläuferinnen sind bereit, dafür alles zu geben.


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