Hasenbaby im Kindergarten gefunden und gerettet
LOCHEN. Zur Pfotenhilfe in Lochen wurde ein Hasenbaby gebracht, das im Gemüsebeet eines Kindergartens gefunden und gerettet wurde. Die Tierschutzorganisation warnt aber: Nicht alle aufgefundenen Häschen brauchen Hilfe.

Jedes Frühjahr bringen aufmerksame Tierfreunde zahlreiche Feldhasenbabys zum Tierschutzhof der Pfotenhilfe. Dort werden sie aufgepäppelt und rund um die Uhr versorgt.
Eine besondere Gefahr für kleine „Osterhasen“ ist laut Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler eine massive Gülleausbringung. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und eine intensive Bejagung sei der Feldhasen-Bestand mittlerweile in vielen Regionen Europas rückläufig. Auch in Österreich sei er gefährdet.
Nicht alle Jungtiere brauchen Hilfe
Aber nicht jedes Häschen benötigt Hilfe. Laut Stadler werden Feldhasen bewusst von ihren Müttern alleine in einer Grasmulde, auch genannt „Sasse“, zurückgelassen: „Das mag zwar bemitleidenswert und hilflos wirken, ist aber sinnvoll, da die Mutter damit das Anlocken von Fressfeinden hintanhalten will.“
Auch Jungvögel, die aus dem Nest gefallen sind und schon voll befiedert und nicht verletzt sind, werden weiterhin von ihren Eltern versorgt. Vogelarten wie Amseln, Lerchen, Möwen oder manche Greifvögel sind außerdem Bodenbrüter.
Sonderfall: Igel und Eichhörnchen
Anders verhält es sich bei Igeln. Sie sind nicht tagaktiv – wenn sie sich bei Tag zeigen, stimmt etwas nicht. Auch junge Eichhörnchen benötigen nach Baumfällungen Hilfe. Eichhörnchenmütter flüchten in diesen Fällen und kommen nicht mehr zurück.
Vorab bei Pfotenhilfe informieren
Wer Jungtiere findet und sich unsicher ist, wie weiter vorgegangen werden soll, kann vorab bei der Pfotenhilfe anrufen. „Durch die langjährige Erfahrung im Umgang mit Wildtieren können wir im Einzelfall beraten und verhindern, dass die Tiere gefährdet werden“, sagt Stadler.
Nur in Notfällen handeln
Wildtiere sollten nur im Notfall in menschliche Obhut genommen werden. Das ist beispielsweise bei Verletzungen, Krankheiten, einem Auffinden an gefährlichen Orten, wie Straßen oder Spiel- und Sportplätzen, oder bei Gefahr durch Hunde oder Katzen der Fall. Am Tierschutzhof werden die Tiere dann aufgezogen und gesundgepflegt, bis sie wieder ausgewildert werden können.
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