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Größtes Radiomuseum Österreichs versteckt sich in Prambachkirchen

Lisa Hackl, 25.02.2021 17:40

PRAMBACHKIRCHEN. Alois Steiner hat eine Leidenschaft. Der Pensionist sammelt seit 20 Jahren alte Radios. Tips hat sich in seinem Museum umgeschaut.

Alois Steiner umgeben von seinen Sammlungsstücken.  Fotos: LHackl
  1 / 2   Alois Steiner umgeben von seinen Sammlungsstücken. Fotos: LHackl

Es riecht nach Lack und altem Holz in den beiden Räumen, in denen Alois Steiner seine Exponate aufbewahrt. In seiner eigenen Ordnung, „wies hoid zampasst“ hat der Sammler seine 4000 Stücke ausgestellt. Von Radios, Telefonen, Transistoren, Antennen, vereinzelt alte Fernseher bis hin zur Drehorgel vom Ende des 20. Jahrhunderts. Alles, was die Funkwelle begehrt, findet sich in Steiners Räumen. Begonnen hatte es vor 20 Jahren mit einem alten Tastenradio. „Als Installateur war ich bei einem Kunden, der im kleinen Stil alte Radios sammelte. Da dachte ich mir, das würde doch auch gut in mein Ferienhaus passen“, so der pensionierte Installateur. Er kaufte dem Kunden seine Sammlung ab.

Reise durch Europa

Damit begann eine Reise, die Steiner in alle Bundesländer Österreichs, nach Deutschland, in die Schweiz bis nach Tschechien führen sollte, immer auf der Jagd nach den spannendsten Radiogeräten. Inzwischen ist Steiners Sammlung wahrscheinlich die größte in ganz Österreich. Vom Taschenradio, in dessen Umhänggürtel die Antenne eingebaut ist bis hin zu futuristischen Schallplattenspielern, die an die erste Mondlandung erinnern, alles findet sich in Steiners Sammlung. Auf Flohmärkten, über die Internetplattformen willhaben und ebay lässt er seiner Leidenschaft freien Lauf.

Modelle aus aller Welt

Doch das Geschäft wird härter. „Ich habe mich auf die ganz frühen Stücke bis in die 1950er Jahre spezialisiert. Vor allem österreichische und deutsche Produkte haben es mir angetan“. Wenn ihm ein Radio gefällt, darf es auch aus anderen Ländern sein, so stehen auch russische und italienische Modelle zwischen den Reihen. Viele der noch bestehenden Radios sind bereits in Sammlerhänden. „Da muss man auch handeln“. Steiners Rat ist: „Tausch nie einen Radio gegen drei, aber immer drei gegen einen, weil die drei, kriegst du schnell wieder“, erzählt der Sammler aus der Praxis.

Geschichtenerzähler

Steiner läuft durch die langen Reihen seines Museums. Immer wieder bleibt er stehen, um auf ein besonderes Exemplar hinzuweisen. Jahreszahlen und Herstellungsort kennt er von fast jedem Modell, bei vielen schmückt er die Erzählung mit persönlichen Anekdoten aus. Im Museum lässt sich die österreichische Geschichte nachvollziehen. Riesige, hölzerne Fabrikate machten den Anfang der Radioübertragung „Bonzenradios“ nennt Steiner die großen und schweren, aus edlen Hölzern gezimmerten Geräte. Nach dem Krieg wurde die Herstellung zunächst auf billige Materialien beschränkt, bevor mit dem Wirtschaftsaufschwung in den 1960er-Jahren Radios in allen Farben, Formen und Ausprägungen, kombiniert mit Schallplattenspielern, Fernsehgeräten oder Tonbändern die heimischen Wohnzimmer eroberten. Zusätzlich stehen 13 Puch-Motorräder in Steiners Garage. Führungen durch sein Reich gibt der Prambachkirchner nach Vereinbarung. Ein Besuch im Radiomuseum lässt nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar staunen. 

Radios aus Holz, Kunststoff und sogar Porzellan finden sich in Steiners Sammlung.

Steiners Radiomuseum

Unterdoppl 174731 Prambachkirchen

Alois.Steiner@gmx.at

0664/4730847


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