Puppenspieler setzt sich in Alkoven mit NS-Euthanasie auseinander
ALKOVEN. Der Puppenspieler Nikolaus Habjan führte im Kulturtreff Alkoven das Theaterstück „F. Zawrel – Erbbiologisch minderwertig“ auf und konfrontierte die Besucher mit der erschreckenden Realität der NS-Euthanasie und ihren Spätfolgen.

Die biografische Erzählung des Friedrich Zawrel, eines Überlebenden dieser Verbrechen, wird durch persönliche Gespräche zwischen Zawrel und Habjan umgesetzt. Der Puppenspieler nutzt so die Kunst des Puppenspiels, um Zawrels Erlebnisse und dessen Begegnungen mit dem NS-Arzt Heinrich Gross darzustellen. Hier sind Puppen nicht nur Spielzeuge, sondern Träger einer entmenschlichten Realität. Mit seinem erzählerischen Puppenspiel und der minimalistischen Inszenierung, die die volle Aufmerksamkeit auf die Puppen lenkt, verschafft Habjan den Opfern der NS-Euthanasie wie Zawrel eine Stimme, die nicht nur der historischen Aufarbeitung dient, sondern auch Fragen nach moralischer Verantwortung in der Gegenwart aufwirft.
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