Donnerstag 17. April 2025
KW 16


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Zu wenig Frequenz: kein Wochenendverkehr mehr an Bushaltestellen Enzing und Hohenbrunn

Thomas Lettner, 07.12.2021 17:00

ST. FLORIAN. Ab Sonntag, 12. Dezember, gelten für alle öffentlichen Verkehrsmittel neue Fahrpläne. An den Wochenenden und in den Schulferien werden die Bushaltestellen Enzing und Hohenbrunn nicht mehr von den Regionalbuslinien 410 und 411 bedient.

Die Bushaltestelle in Enzing wird wie die in Hohenbrunn ab 12. Dezember nur mehr an Schultagen angefahren. (Foto: Marijke Landerl-Testor)

Marijke Landerl-Testor wohnt seit zwanzig Jahren in der Straße Enzing und hat Zwillingstöchter im Alter von 14 und eine jüngere Tochter im Alter von 12 Jahren. Sie und ihr Mann fahren mit dem Auto in die Arbeit. Die Töchter fahren mit dem Bus ins Gymnasium nach Linz oder in die Musikschule nach Linz und St. Florian. Eine direkte Busverbindung wird es mit der Linie 413 für die drei Mädchen nach der Fahrplanänderung nur mehr an Schultagen geben, was ihre Mutter nicht nachvollziehen kann. „Ich erziehe meine Kinder so, dass sie selbstständig werden und sich möglichst alle Wege, auch zur Musikschule und zu Freunden, mit dem Bus selber organisieren. Das wird aber ab 12. Dezember nicht mehr möglich sein, von einem Ferialjob ganz zu schweigen“, beklagt Landerl. Dabei hat sie für ihre Töchter extra das Jugendticket gekauft, damit sie auch in den Ferien den Bus nützen können.

Widerspruch zum Klimaschutz

Die nächsten Bushaltestellen in St. Florian oder auf der Bundesstraße Richtung Steyr sind einige Kilometer entfernt und für die Mädchen schwer fußläufig zu erreichen. Einmal pro Monat kommt die Großmutter aus Tirol am Wochenende zu Besuch. Da sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, muss sie zukünftig mit dem Auto von St. Florian abgeholt werden. „Es wird immer viel über Klimaschutz und den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel geredet. Die Fahrplanänderung widerspricht dem völlig“, so Landerl.

Viele Beschwerden bei OÖVV

„Die Kritik an der Fahrplanänderung ist für uns völlig verständlich. Es sind zwar nur ein paar Minuten Umweg, trotzdem hat es von anderen Fahrgästen viele Beschwerden gegeben“, heißt es vonseiten des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV). Im Durchschnitt habe es pro Tag nicht einmal einen Fahrgast gegeben, der an den besagten Haltestellen ein- oder aussteigt. „Das ist mit dem Steuergeld, mit dem sich der öffentliche Verkehr großteils finanziert, nicht zu rechtfertigen. Wir sind kein Individualverkehr und müssen uns daher nach der Mehrheit richten“, so der OÖVV.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden