(W)Ende der Seniorenarbeit: 1.821 Betroffene verschaffen sich Gehör
ENNS/LINZ-LAND. Ein offener Brief mit Forderungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Altenarbeit wurde von den Betriebsräten Stefan Bauer aus Enns (Sozialhilfeverband Linz-Land) und Berthold Weichselbaumer (Diakoniewerk OÖ) an Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer übergeben.

Das im Juni erstellte Forderungspapier wurde bereits von mehr als 1.800 Mitarbeitern in der Altenarbeit unterzeichnet. „Der Mangel an Fachpersonal, sowie steigende Pflegebedarfe der Altenheimbewohner führen zu steigenden Belastungen unserer Kollegen“, betonten die beiden Betriebsräte.
Mehr Fachkräfte benötigt
Gerstorfer hat in einem konstruktiven Austausch die fordernde Personalsituation bestätigt und die bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahmen des Sozialressorts dargelegt. „Um wieder deutlich mehr Fachkräfte für die Altenpflege- und Betreuung zu gewinnen, wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze auf meine Initiative hin beinahe verdoppelt. Flankierend dazu habe ich mich erfolgreich für die Ausweitung des Fachkräftestipendiums eingesetzt und mit Angeboten wie dem Lehrgang 'Junge Pflege' neue Ausbildungswege erschlossen. Erste Auswertungen zeigen, dass dieses Maßnahmenbündel bereits wirkt und wieder mehr Neueinstiege in die Pflegeausbildung verzeichnet werden“, so Gerstorfer.
Best-Practice-Austausch
Zur Verbesserungen der Arbeitsbedingungen wird Gerstorfer im Herbst zu einem Best-Practice-Austausch zwischen den Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich laden. „Ziel dieses Austausches ist es, Praktiker zu Wort kommen zu lassen und so die eine oder andere kurzfristig umsetzbare Maßnahme zur Entlastung der Mitarbeiter zu entwickeln. Damit wollen wir erreichen, dass die Mitarbeiter langfristig in der Altenarbeit bleiben“, so Gerstorfer, die mit den Betriebsräten zukünftig einen regelmäßigen Austausch über die Herausforderungen in der Altenarbeit und die Maßnahmen zu deren Bewältigung vereinbart hat.
Bessere Rahmenbedingungen
Stefan Bauer, Zentralbetriebsrat des SHV Linz-Land und seit 27 Jahren in diesem Beruf tätig begrüßt diese Maßnahmen. „Erst wenn Gehälter und Rahmenbedingungen den Mitarbeitern in Pflegeberufen ein würdevolles und existenzsicherndes Arbeiten ermöglichen und das Ausmaß der Arbeitsbelastung reduziert ist, wird dieser Arbeitssektor attraktiver und eine wirkliche Wahl für Berufene. Und damit wird sichergestellt, was alle Betroffenen wollen: kompetente, menschenwürdige Pflege und Betreuung für alle“, so Bauer.
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