FREISTADT. Die Preise beim 33. internationalen Filmfestival Freistadt wurden vergeben. Der Spielfilmpreis ging an Jiyan von Süheyla Schwenk.

Der mit 2.500 Euro dotierte Spielfilmpreis der Stadt Freistadt wurde an Jiyan von Süheyla Schwenk verliehen. „Ein rührender und berührender Film, dessen sozialer Realismus erst durch den gekonnten und versierten Umgang mit dem Zauber des Kinos entstehen kann“, argumentiert die Jury in ihrer Begründung.
Schwenk greift mit ihrer Geschichte ein Thema auf, das in den vergangenen Monaten aus dem Fokus der Öffentlichkeit verdrängt wurde: Die hochschwangere Hayat und ihr Mann Harun, ein syrisches Flüchtlingspaar, wollen in Berlin unter schwierigen Umständen ein neues Leben beginnen. Dem Film Nech Je Svetlo – Let there be light von Marko Škop sprach die Jury eine lobende Erwähnung aus.
Dokumentarfilmpreis
Die österreichische Produktion Weiyena - Ein Heimatfilm von Weina Zhao und Judith Benedikt wurde mit dem mit 1500 Euro dotierten Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt ausgezeichnet. Der Film ist eine Spurensuche in der Vergangenheit der Regisseurin und Protagonistin Weina Zhao, deren Eltern sie nach der Stadt benannt haben, in die sie aus China emigrierten und in der ihre Tochter aufwachsen sollte: Wien. „Der Film zeigt deutlich, dass „Heimat“ kein Ort ist, sondern etwas, das wir immer in uns tragen“, sagt die Jury.
Jugendjury
Eine lobende Erwähnung wurde Volunteer von Anna Thommen und Lorenz Nufer ausgesprochen. Von der Jugendjury wurde der schweizerisch-belgische Spielfilm Le Milieu de l`horizon – Beyond the horizon von Delphine Lehericey ausgezeichnet, in dem ein Kind an der Schwelle zur Pubertät einen Hitzesommer voller aufkochender Emotionen und familiärer Konflikte erlebt.
Der Würdigungspreis der Stadt Freistadt wurde an Maria Hofstätter überreicht. Die Oberösterreicherin gilt als eine der besten Schauspielerinnen des Landes und ist mit Film- und Theaterprojekten seit vielen Jahren regelmäßig in Freistadt zu Gast.
Festival trotz Corona ein Erfolg
Trotz deutlich geringerer Kapazitäten aufgrund der geltenden Abstandsregeln war das Festival mit einem Besucherrückgang von nur 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein großer Erfolg. „Nicht immer siegt die Angst über die Neugierde und das Leben“, sagt Festivaldirektor Wolfgang Steininger zum Abschluss.
Insgesamt wurden rund 50 Filme im Rahmen des fünftägigen Festivals gezeigt.
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