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Zum „150er“ der Gisela wird ordentlich gefeiert

Daniela Toth, 06.04.2021 08:13

GMUNDEN. Die Gisela – Traunsee-Raddampfer, benannt nach der Tochter Kaiserin Elisabeths und Kaiser Franz Joseph I. – lief im Jahre 1871 in der Werft Wien-Floridsdorf vom Stapel. Eine beispiellose Rettungsaktion bewahrte sie in den 1980er-Jahren buchstäblich vor dem Untergang und rettete sie für den Traunsee. Heuer wird der denkmalgeschützte Dampfer 150 Jahre alt.

V.l.: Karlheinz Eder (Traunseeschifffahrt) und Andreas Murray (Tourismusverband Traunsee-Almtal) vor einem Modell der „Jubilarin“     Foto: Klemens Fellner
V.l.: Karlheinz Eder (Traunseeschifffahrt) und Andreas Murray (Tourismusverband Traunsee-Almtal) vor einem Modell der „Jubilarin“ Foto: Klemens Fellner

Die stolze 52 Meter lange Gisela ist das letzte von fünf Dampfschiffen, die den Traunsee einst befahren haben. In einer umfassenden Ausstellung im K-Hof Kammerhofmuseum kann man seit Kurzem anhand von Slide-Shows, Filmen, Bildern und historischen Dokumenten in die Geschichte der Traunseeschifffahrt und der Familie Ruston, die dieses Unternehmen über Jahrzehnte leitete, eintauchen. Auch mehrere Modelle der Gisela – darunter sogar ein schwimmtüchtiges – sind zu sehen, ebenso wie ein Originalplan eines Salondampfers aus der Schiffswerft der Brüder Ruston.

Organisiert wurde die Ausstellung „150 Jahre Gisela“ in Kooperation mit der Traunseeschifffahrt, dem Tourismusverband Traunsee-Almtal, dem Musealverein und dem Verein Freunde der Stadt Gmunden – die sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz auch den Medien präsentierten.

Rettung der Gisela vor fast vier Jahrzehnten

„Freunde der Stadt Gmunden“-Mitglied Gerhard Meingast schilderte bei dieser Gelegenheit die tragende Rolle des Vereins bei der Rettung des historischen Dampfers: Die engagierten Gmundner übernahmen mit Kauf der Gisela im Jahr 1982 die Verantwortung für das damals schwer sanierungsbedürftige Schiff. „Damit stieg der finanzielle und der Zeitaufwand ins Unermessliche. Ohne diese Freunde von damals, denen mein aufrichtiger Dank gilt, würden wir heuer nicht 150 Jahre DS Gisela feiern“, erinnerte sich Vereinsmitglied Gerhard Meingast an die große Aufgabe, die der Verein damals übernahm. Immerhin endeten die Arbeiten nicht mit der feierlichen Wiederinbetriebnahme am 5. Juli 1986. Bis hin zur Erneuerung der Slipanlage in Rindbach im Jahr 2013 wurden immer wieder Sanierungs- und Finanzierungsmaßnahmen gesetzt.

Gisela als „schwimmendes Wahrzeichen“ des Traunsees

Heute ist die Gisela der Stolz der traditionsreichen Traunseeschifffahrt. Der Schaufelraddampfer – inzwischen zu einem der Wahrzeichen des Traunsees geworden – ist Linien- und Ausflugsschiff, schwimmendes Museum, Denkmal und Postamt gleichzeitig. „Heute setzen wir die Gisela im Sommer bei Schönwetter an Sonntagen im normalen Linienverkehr auf dem See ein. Aber die Spezialitäten der alten Dame mit dem nostalgischen Charme sind Charter für Hochzeiten, Feiern und Ausflüge sowie Sonderveranstaltungen wie das bereits klassische Jazz on the Steamboat“, erzählt Kapitän Karlheinz Eder.

Dreitägige Feiern im Juni

Mit der nun eröffneten Ausstellung ist es – was das Feiern betrifft – aber nicht getan, versichert Andreas Murray, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Traunsee-Almtal: Vom 11. bis zum 13. Juni ist ein ganzer Veranstaltungsreigen geplant. Höhepunkt ist ein Festakt mit vielfältigem Programm am 12. Juni. Aber auch eine Ausstellung mit 20 Modellbooten aus der Gisela-Epoche, ein Sonderpostamt im K-Hof Museum und ein umfangreiches Kinderprogramm der Pfadfindergruppe – die mit einem Schaulager an der Esplanade zeitgleich ihr 75-jähriges Gründungsjubiläum feiert – sind geplant. Stilgerecht zum historischen Dampfer anreisen kann man übrigens am Sonntag, 13. Juni: Eine Dampflok bringt Gäste vom Bahnhof Attnang-Puchheim nach Gmunden, und dann geht es mit den Nostalgiebahnen zum Rathausplatz.


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