Arnold Lobisser, der Hallstätter Tausendsassa ist nicht mehr
HALLSTATT. Arnold Lobisser, Kunsttischler, Instrumentenbauer und Seniorchef des Hallstätter Bräugasthofs ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Hallstatt trauert um einen seiner talentiertesten und legendärsten Söhne.

Wer kennt es nicht, Lobissers Bräugasthof direkt am Hallstättersee mit den vielen bunten Lampions, die dort von der uralten Kastanie hängen? Dort fand man Arnold Lobisser und seine Frau Verena, die mit viel Hingabe Einheimische und internationale Gäste in ihrem Gasthof mit Köstlichkeiten bewirteten. Doch Lobisser war mehr als nur ein legendärer Wirt. „Angefangen hat´s als junger Bursch. Instrumente waren damals wie heute teuer. Und gehabt hat man, wenn überhaupt, nur eines. Also habe ich versucht die Geigen und Flöten nachzubauen“, erklärte Lobisser mal in einem Interview warum er mit dem Instrumentenbau begonnen hatte. In der Werkstatt des Begründers der Musikinstrumentbauabteilung der Fachschule Hallstatt hingen überall selbstgebaute Instrumente: Geigen, Bratschen, Flöten, Dudelsäcke und Gamben.
Kunstwerke aus verschiedenen Materialien
Lobisser baute aber nicht nur Instrumente, sondern fertigte auch kunstvolle Dosen an, die man, so wie er als Pfeifenraucher, für Schnupftabak verwenden kann. Auch Kunstwerke und Objekte aus Horn stellte er her. „Ich benutze selbst den letzten Rest meiner Materialien. Und da können schon Mal auch Haarnadeln aus Horn entstehen“, sagte Lobisser einmal.
Kunsttischlerei
Eine weitere Leidenschaft des bekennenden Rotweinliebhabers, er bevorzugte Rosé aus den eigenen Reben, war die Tischlerei der Renaissance. Flammenhobel oder auch nur Flammen nennt man jene Technik, die diese Epoche des Holzhandwerks prägte und die Lobisser so vollendet beherrschte. Neben barocken und aus der Renaissance stammenden Möbeln war er auch Spezialist für diese Flammleistenherstellung.
Begräbnis und Abschiednahme
Nun ist Lobisser im Alter von 83 Jahren verstorben. Das Begräbnis findet am Donnerstag, dem 29. Februar um 14 Uhr statt. Die Möglichkeit der persönlichen Abschiednahme und zu kondolieren besteht am Vortag von 13 bis 17 Uhr und am Tag der Beisetzung ab 11 Uhr in der Aufbahrungshalle.
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