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"Seid mutig, habt keine Angst und vertraut auf Gott": Abtprimas Jeremias Schröder zu Gast im Stiftsgymnasium Kremsmünster

Sophie Kepplinger, BA, 02.04.2025 14:41

KREMSMÜNSTER. Anlässlich der Abtbenediktion von Abt Bernhard Eckerstorfer (Tips berichtete) besuchte Abtprimas Jeremias Schröder das Stift Kremsmünster. Am nächsten Tag nahm er sich Zeit für eine Begegnung mit den rund 200 Schülern der Oberstufe des Stiftsgymnasiums im Theatersaal des Stiftes.

 (Foto: Stiftsgymnasium Kremsmünster/Hanna Bieringer)
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Zu Beginn erzählte Jeremias Schröder von seinem Lebensweg. Ursprünglich hatte er den Wunsch, Agraringenieur zu werden, sehnte sich jedoch nach „mehr Pfeffer im Leben“. Ein klassisches Familienleben erschien ihm zu langweilig, in Gemeinschaft zu leben faszinierte ihn schon damals. Mit 18 Jahren lernte er Taizé kennen, später weckte die Begegnung mit einem Missionar in ihm den Wunsch, Entwicklungshelfer zu werden. Schließlich besuchte er die Missionsbenediktiner von St. Ottilien, wo er sich sofort zu Hause fühlte. Trotz anfänglicher Bedenken seiner Eltern trat er nach der Matura mit 19 Jahren ins Kloster St. Ottilien bei München ein und war von“von Tag eins an glücklich, da es, wie er erzählte, schlechte Charaktereigenschaften unterdrückte und positive hervorbrachte. Sehr bereichert hätten ihn sein Studium in Rom an der Benediktineruniversität Sant'Anselmo und sein Geschichtsstudium in Oxford. „Interesse, Spannung und der konkrete Versuch, ob das Klosterleben für einen passt“, gibt er jungen Menschen mit auf den Weg.

Abtpräses einer internationalen Kongregation und Abtprimas aller Benediktiner weltweit

Mit nur 35 Jahren wurde er Erzabt von St. Ottilien. In seinem Vortrag schilderte er die Besonderheiten der Kongregation von St. Ottilien, die vor ca. 140 Jahren gegründet wurde und sich der Mission widmet und die er viele Jahre als Abtpräses leitete. Sie umfasst rund 1000 Mönche und 3000 Schwestern in 20 Ländern auf vier Kontinenten. Abschließend berichtete er von seiner Wahl zum Abtprimas im September 2024 durch die weltweit 250 Äbte, von seiner Arbeit in Rom und betonte, wie wichtig die Hochschule Sant'Anselmo für die Benediktiner ist, deren Rektor Abt Bernhard Eckerstorfer die letzten fünf Jahre war. Als Abtprimas ist er Repräsentant und Symbol der Einheit von 7000 Benediktinern und 13000 Benediktinerinnen weltweit.

Mit jungen Menschen im Gespräch

Nach seinem Vortrag stellte sich Abtprimas Jeremias Schröder den Fragen der Schülerinnen und Schüler zu seinem persönlichen Weg, zu den Benediktinern und zum aktuellen Weltgeschehen. Mit großer Ernsthaftigkeit, Ehrlichkeit, aber auch einer Prise Humor beantwortete er Fragen wie: „Waren Sie vor Ihrem Eintritt ins Kloster verliebt? Was ist das unterscheidende Proprium der Benediktiner gegenüber anderen Orden? Haben Sie je darüber nachgedacht, den Orden zu wechseln? Welche Bedeutung haben Schulen für die Benediktiner?“ Als am Ende nach“„einer Weisheit, einer Richtschnur, nach der der Abtprimas lebt“, gefragt wurde, lautete die Antwort des Abtprimas: „Seid mutig und geht euren Weg!“ Und er fügte hinzu: „Vertraut auch auf Gott.“

Der Dialog wurde von Theresia Obermair moderiert. Direktor Klemens Keplinger dankte dem Abtprimas herzlich für diese Begegnung und überreichte ihm das Buch „Stift Kremsmünster – Klösterliches Leben seit 777“ zur Erinnerung an seinen Besuch.


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