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Kleines Gelenk verschafft große Lebensqualität: Innovative Prothese revolutioniert die Daumenbeweglichkeit der Patienten im Klinikum Kirchdorf

Susanne Winter, MA, 06.11.2024 10:02

KIRCHDORF AN DER KREMS. Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf verhilft Oberarzt Mario Sackl den Patienten mit einer innovativen Daumensattelgelenksprothese zurück in einen schmerzfreien Alltag.

Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf verhilft Oberarzt Mario Sackl mit der Daumensattelgelenkprothese Patienten zu schmerzfreier Beweglichkeit und verbesserter Lebensqualität. (Foto: Dominik Derflinger / OÖG)
  1 / 2   Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf verhilft Oberarzt Mario Sackl mit der Daumensattelgelenkprothese Patienten zu schmerzfreier Beweglichkeit und verbesserter Lebensqualität. (Foto: Dominik Derflinger / OÖG)

Starke Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit im Daumen können den Alltag zur unüberwindbaren Herausforderung machen. Patienten mit Arthrose im Daumensattelgelenk leiden oft unter erheblichen Einschränkungen. Die Arthrose und die damit verbundenen Beschwerden können bereits weit vor dem 50. Lebensjahr auftreten. Einfache Tätigkeiten wie das Öffnen einer Flasche, das Umblättern einer Buchseite oder das Schreiben einer Notiz werden zur schmerzhaften Qual. Bei vielen Betroffenen ist die Lebensqualität drastisch eingeschränkt.

Schmerzfreie Beweglichkeit und Verbesserung der Lebensqualität

Oberarzt Mario Sackl vom Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf, ein Experte für diese innovative Behandlungsmethode in Oberösterreich, erklärt: „Die Daumensattelgelenkprothese bietet unseren Patienten eine hervorragende Chance auf schmerzfreie Beweglichkeit und deutlich verbesserte Lebensqualität. Der Vorteil dieses Eingriffs ist der geringe Knochenverlust und es wird die Länge des Daumens gut erhalten, was einen entscheidenden Fortschritt gegenüber bisher üblichen Methoden darstellt.“

Die Operation dauert in der Regel nur etwa eine Stunde und kann mit Leitungsanästhesie beziehungsweise regionaler Betäubung durchgeführt werden. Dabei wird der geschädigte Gelenksknorpel präzise entfernt und durch die Titanprothese ersetzt. „Die Verwendung von Titan gewährleistet eine hohe Verträglichkeit und Langlebigkeit der Prothese“, betont Mario Sackl. Nach dem Eingriff folgt eine einwöchige Ruhigstellung des Gelenks in einem speziell angepassten Gips, um die optimale Heilung zu unterstützen.

Rasche Genesung

Im Anschluss beginnt eine gezielte Ergotherapie, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt ist. Hierbei werden die Beweglichkeit und die Kraft des Daumens schrittweise wiederaufgebaut. Es ist erstaunlich, wie gut die meisten Patienten bereits nach wenigen Wochen ihre Hand beziehungsweise den Daumen wieder nahezu uneingeschränkt benutzen können. Mario Sackl dazu: „Was die Patienten und mich besonders freut, ist die schnelle Verbesserung, die sie durch den Eingriff erfahren. Viele berichten schon kurz nach der Operation von einer deutlichen Schmerzlinderung, zunehmender Bewegungsfreiheit und der damit gewonnenen Lebensqualität.“

Die Entwicklung und Spezialisierung auf diese Technik hat für Mario Sackl auch einen persönlichen Hintergrund: „Meine Motivation, mich mit dieser Methode besonders auseinanderzusetzen, entstand durch die Erfahrungen meiner eigenen Mutter mit den Daumenbeschwerden. Ich erlebte hautnah mit, wie einschränkend diese Probleme im Alltag sein können. Es ist auch ein sehr schönes Gefühl, einem Familienangehörigen die Lebensqualität zu verbessern, wie ich es mit der Daumensattelprothese bei meiner Mutter erleben konnte.“

Diese innovative Methode verspricht nicht nur eine rasche Genesung, sondern auch langfristige, stabile Ergebnisse. Neben der raschen Rehabilitation und dem Erhalt der Daumenlänge ist ein weiterer Vorteil gegenüber den bisherigen Verfahren der Erhalt von mehr Knochen. Dies ermöglicht auch mehr Optionen für die Zukunft bei späteren Revisionseingriffen.,Patienten können oft schon wenige Wochen nach dem Eingriff in ihren gewohnten Alltag zurückkehren – mit deutlich verbesserter Handfunktion und ohne die zuvor quälenden Schmerzen. Aktivitäten wie Gärtnern, Handarbeiten oder die Nutzung von Smartphones, die vorher problematisch waren, werden wieder möglich.

Mario Sackl betont abschließend: „Diese Behandlungsmethode ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Medizin das Leben von Patienten nachhaltig verbessern kann. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein so kleines Gelenk einen so großen Unterschied im Leben unserer Patienten machen kann.“


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