Bezirksjägertag Linz-Land/Linz-Stadt: Verantwortung für Natur und Gesellschaft im Fokus
HÖRSCHING/LINZ-LAND. Die Jägerschaft der Bezirke Linz-Land und Linz-Stadt versammelte sich zum traditionellen Bezirksjägertag im Kultur- und Seminarzentrum (KUSZ) in Hörsching. Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller konnte rund 450 Teilnehmer sowie zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft.

Bürgermeister Klaus Wahlmüller hob in seinen Grußworten hervor, dass sich die Jagd angesichts von Klimawandel, Interessenkonflikten und Biodiversität neuen Herausforderungen stellen muss. Eine offene Kommunikation sei dabei essenziell. Auch Bezirksbauernkammerobmann Hannes Gruber lobte die Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft und Grundbesitzern und betonte die Bedeutung des neuen oberösterreichischen Jagdgesetzes, das die Kooperation weiter erleichtern soll.
Manfred Hageneder, Bezirkshauptmann von Linz-Land, unterstrich, dass die Behörden auf den verantwortungsbewussten Umgang mit Waffen achten. Er stellte klar, dass aggressives Verhalten, auch außerhalb der Jagd, Konsequenzen für den Waffenbesitz haben könne. Landesrat Günther Steinkellner wies zudem auf die Gefahr durch Wildunfälle hin und ersuchte um verstärkte Pflege von Wildwarnern an Straßen.
Jagd als Teil der Gesellschaft
Bezirksjägermeister Christian Pfistermüller, der wie seine Stellvertreterin Elfriede Mayr bei der Vorstandswahl in seinem Amt bestätigt wurde, stellte in seinem Bericht klar, dass die Jagd nicht dem Vergnügen, sondern der gesetzlichen Regulierung dient. „Unsere Jagdstrecken liefern ein hochwertiges, nachhaltiges Lebensmittel“, betonte er und lobte die Jäger, die sich der Direktvermarktung verschrieben haben. Vier Jagden im Bezirk führen das AMA-Gütesiegel und sind Partner des Genusslandes Oberösterreich. Besonders wichtig sei der Dialog mit anderen Naturnutzern. „Unsere Wälder sind keine Spielplätze“, mahnte er und verwies auf die Aktion „Schule und Jagd“, die das Bewusstsein für Wildtiere bei Kindern und Lehrkräften schärfen soll.
Ehrungen für Verdienste um die Jagd
Im Rahmen des Bezirksjägertags wurden verdiente Jäger geehrt. Zahlreiche Auszeichnungen wurden verliehen, ebenso der „Goldene Bruch“ für 50 Jahre Jagdausübung. Die Ehrennadel für 60 Jahre Jagdausübung erhielten Karl Zeilinger (Allhaming), Josef Walli (Leonding), Florian Arzt (Niederneukirchen), Wilhelm Klinglmüller, (Piberbach), Johann Pappenreiter (Wilhering), Karl Möstl, (Wilhering). Karl Mayerbäuerl aus Leonding wurde für 75 Jahre Jagdausübung besonders geehrt.
Als Zeichen besonderer Verdienste für die Jagd erhielt Kurt Fischer (Niederneukirchen) das bronzene Ehrenzeichen und Johannes Forstner (Kronstorf) eine Ehrenurkunde. Das Umweltdiplom erhielt Gerald Hamberger, der als Landwirt und Jäger den Schutz des Lebensraumes für Wildtiere in den Mittelpunkt stellt. Er hob hervor, dass der Schutz von Bodenbrütern wie dem Kiebitz sich positiv auf die Feldhasenpopulation auswirke.
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander würdigten das Engagement der Jägerschaft. „Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist entscheidend“, betonte Haberlander und lobte die Bereitschaft der Jäger, sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Die Jagd bleibt somit ein wichtiger Partner im Umgang mit Natur und Wildtieren.
Die Jagdhornbläsergruppe Oftering unter Obmann Siegfried Feizlmayr, sowie Hornmeister Schwärzler Gerhard und der Jägerchor Linz-Land unter Obmann Wilhelm Hörtenhuber und Chorleiter Slavia Obruchkov umrahmten den Bezirksjägertag stimmungsvoll musikalisch.
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