Freitag 14. März 2025
KW 11


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Im Herbst 2022 sollen schon Haushalte mit Abwärme von Smurfit Kappa Nettingsdorf versorgt werden

Michaela Primessnig, 26.08.2021 17:52

ANSFELDEN. Nur knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Energieanlagen steht bei Smurfit Kappa Nettingsdorf bereits das nächste Großprojekt in den Startlöchern. In Kooperation mit der Bioenergie Gruppe wird eine Anlage zur Gewinnung umweltfreundlicher Fernwärme aus bis zu 25 MegaWatt Abwärme errichtet. Die Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant.

Spatenstich - Fernwärmeprojekt Smurfit Kappa Nettingsdorf: v.l.n.r.: Manfred Baumberger (Bürgermeister Ansfelden), Brigitte Werenka (Stadträtin Ansfelden), Günter Hochrathner (CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf), Jakob Edler (Geschäftsführer Bioenergie), Gerhard Dell (Landesenergiebeauftragter, GF OÖ Energiesparverband) (Foto: Smurfit Kappa Nettingsdorf/APA-Fotoservice/Greindl)
Spatenstich - Fernwärmeprojekt Smurfit Kappa Nettingsdorf: v.l.n.r.: Manfred Baumberger (Bürgermeister Ansfelden), Brigitte Werenka (Stadträtin Ansfelden), Günter Hochrathner (CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf), Jakob Edler (Geschäftsführer Bioenergie), Gerhard Dell (Landesenergiebeauftragter, GF OÖ Energiesparverband) (Foto: Smurfit Kappa Nettingsdorf/APA-Fotoservice/Greindl)

Nachhaltigkeit in jeder (Papier)-Faser – das ist das Ziel, das Smurfit Kappa Nettingsdorf bereits seit vielen Jahren mit Engagement verfolgt. In Zusammenarbeit mit der Bioenergie Gruppe und der Stadtgemeinde Ansfelden errichtet das Unternehmen bis September 2022 eine Anlage zur Gewinnung umweltfreundlicher Fernwärme aus Abwärme. Und damit sollen im ersten Schritt, der eine Investition von 13 Millionen Euro erfordert, rund 5.000 Haushalte mit Fernwärme gespeist werden. „Schon jetzt haben wir 2.000 Haushalte durch das Haider Heizwerk der Linz AG versorgt, durch dieses Projekt werden es schon bald über 50 Prozent der Haushalte sein“, freut sich Bürgermeister Manfred Baumberger.

Gutes Beispiel soll auch andere Betriebe motivieren

„Das Fernwärmeprojekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf ist ein Vorzeigeprojekt zur Nutzung von Abwärme und zum Ausstieg aus fossilen Heizungen“, so Dr. Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes des Landes OÖ, Landesenergiebeauftragter. „Derzeit werden in Oberösterreich bereits ein Drittel aller Haushalte mit Fernwärme beheizt, über 400 Kilometer Fernwärmeleitungen gibt es in unserem Bundesland. Es freut mich sehr, dass zukünftig durch das Projekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf und der Bioenergie-Unternehmensgruppe weitere Gebäude in Ansfelden mit dieser umweltfreundlichen Heizform versorgt werden können. Besonders bemerkenswert ist, dass durch die Nutzung von bis zu 25 MW Abwärme ein schönes Beispiel für die sogenannte „Sektorkopplung“ in Oberösterreich entsteht – Industrieabwärme wird klimafreundlich zur Beheizung von Gebäuden verwendet. Die dadurch erzielte Einsparung von vielen Tonnen Kohlendioxid ist ein Beitrag für die oberösterreichische Energie- und Klimabilanz“.

Positive Nutzung andernfalls ungenutzter Energie

„Das aktuelle Projekt, das wir gemeinsam mit der Bioenergie Gruppe umsetzen, ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Forcierung der Nachhaltigkeitsthematik. Wir stellen Abwärme, die in unserem Produktionsprozess nicht bzw. nur sehr schlecht verwertbar wäre, für den Betrieb eines Fernwärmenetzes zur Verfügung und ermöglichen dadurch massive CO2 Einsparungseffekte bei den Abnehmern der Wärme”, erklärt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf. Es soll eine rund 19 Kilometer lange Fernwärmetrasse zu rund 10.000 Haushalten im Großraum aufschließen. Nicht weniger als 20.000 Tonnen CO2 können somit eingespart werden. Die Wärmeauslieferung wird durch eine doppelte Kesselanlage gegen Ausfälle abgesichert – für die Kunden entsteht somit kein Risiko. Der erste Teil soll bis 2022 fertiggestellt werden, wodurch bereits 5.000 Haushalte versorgt werden können.

Fest steht, mit dem Projekt übernimmt die Smurfit Kappa Nettingsdorf eine wichtige Vorreiterrolle. „Momentan stimmen auch die Förderungen“, verrät Dell. Rund 35 Prozent der Investitionskosten werden durch Bund und Land gefördert. „Der politische Wille ist da, dadurch geht es in die richtige Richtung“, so Dell und hofft auf viele Nachahmer in der Industrie in Kooperation mit den Gemeinden.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden