"Untergrundkunst": Linzer Rap-Crew erzählt

Rebecca:Wie seid Ihr zur Musik gekommen?

Moneypoliert: Zuerst begann ich Gitarre zu spielen, war dann auch in einer Metalband. Mich zog es allerdings schnell in Richtung DnB und Dubstep gemischt mit HipHop, aber letztendlich überzeugte mich der Vibe, der im HipHop vorherrscht. Zu Anfang rappte ich noch selbst, aber meine Liebe zu den Beats war größer und mittlerweile bin ich businessmäßig nur noch am Beats bauen für UGK Member oder UGK-nahe Rapper.

Haag: Begonnen habe ich mit R.O261 der mich inspiriert und auch gedrängt hat eigene Texte zu schreiben. Uns verbindet mehr als Musik, wir haben gemeinsam viel erlebt, auch hat er mir Socn vorgestellt. Chakkaz habe ich durch meinen Cousin kennengelernt, Chakkaz hatte zu diesem Zeitpunkt gerade seine „Kreislauf“-LP gedroppt die er zu Hause mit einem 100 Euro Mic auf Youtube Beats recorded hat (Moneypoliert lacht), die aber so voll Skill war, dass ich mit ihm gemeinsam Musik machen wollte. Ich wollte unbedingt eine Crew haben, mit der ich Musik machen und der ich vertrauen kann. Die erste 'Bluntkartell Cypher', die ich besuchte, war sicherlich ein Knackpunkt für uns, die Crew 'Untergrundkunst' zu starten. Chakkaz und ich arbeiten gerade an einer Kollabo EP und stecken momentan mitten in den Recordingarbeiten, ebenso für den ersten UGK Sampler der im Laufe des Sommers erscheinen wird.

Chakkaz: Lieder wie 'Weil der Tod jeden holt' beschreiben mich ganz gut. Ich habe mit 16 angefangen zu rappen, war dann bei einem Workshop dabei, den Def Ill hostete und er ist noch immer der Grund warum ich rappe - weil seine Musik mich inspiriert hat seit ich ihn das erste Mal live gehört habe. Jedoch war Haag der Erste, mit dem ich meine Musik ausleben konnte. RO 261 hat uns mit Socn connected, in dessen Studio wir dann mit Kokes einen Beat gebaut und spontan gefeatured haben, so ist das ganze zustande gekommen.

Kokes: Seit 1,5 Jahren baue ich Beats, hatte aber von klein auf mit Musik zu tun, da meine Mutter eine Disco hatte, Socn hat mich mit anderen Produzenten connected und seit daher gibt es kein Halten mehr.

RO 261: Ich bin in einer sehr schwierigen Familie aufgewachsen und war dann im Heim in Linz. Diese Zeit hat mich sehr geprägt und das spiegelt sich in meiner Musik wider. Früher war ich mehr am Texten durchdachte meine Tracks, heute bin ich fast nur mehr am Freestylen und baue hauptsächlich Beats, für UGK gehe ich aber auch nochmal als Rapper ans Mic. Ich habe zuhause Frau und Kind, da bietet sich das Beatbauen einfach an. Dass ich heute in Linz bin, ist eher eine Ausnahme, aber wir arbeiten auf Hochtouren und manches geht einfach nicht übers Internet.

Presley: Ich schreibe Texte seitdem ich elf Jahre alt bin. Angefangen damit habe ich, um den Tod meiner Mutter zu verarbeiten, so bin ich zu Hip Hop gekommen. Meinen ersten Auftritt hatte ich bei einem Freestyle-Battle, das gleich ziemlich gut gelaufen ist. Ein gemeinsamer Freund hat mir dann Haag gezeigt, den ich noch von meiner Lehrzeit kannte und wir trafen uns und entschieden uns zusammenzuarbeiten und er holte Chakkaz ins Boot.

Fatti: Ich kenne Haag von der Berufsschule. Er hat mir seine Raps gezeigt, dann kam Chakkaz und mehr hat es nicht gebraucht, um mich davon zu überzeugen in die Crew zu kommen.

Socn: Ich mache seit ich zwölf bin meine eigenen Raps und hab mit 15 begonnen, erste Tracks zu releasen. Ich machte über zwölf Jahre mit MVC Musik, in dieser Zeit lernte ich RO 261 kennen, der Chakkaz und Haag zu mir brachte. Als ich im Februar in Linz zur 'Bluntkartell Cypher' eingeladen wurde, nahm ich die beiden mit und lud auch Moneypoliert ein vorbeizukommen, was sehr viel Spaß machte. Beim nächsten Wiedersehen wurde ich dann UGK Member.

Rebecca: Ich denke, im Moment seid ihr durch Corona etwas eingebremst, aber eure Fans dürfen sich bald auf Neues von euch freuen. Ich bedanke mich für das Interview und wünsche euch weiterhin viel Erfolg.