Wie geht es mit den Schulen weiter: Faßmann verspricht allen Schülern Abschluss
WIEN/OÖ/NÖ. Viele wollen eindeutig wissen: Wann werden die Schulen wieder geöffnet? Eine Antwort kann auch Bildungsminister Heinz Faßmann heute nicht geben. Es gab heute (31. März) aber ein paar neue Details und Änderungen bei einer Pressekonferenz bekannt.

„Die Antwort auf die finale Frage – wann werden wir wieder aufsperren – kann ich heute nicht beantworten, das wäre unseriös“, so Faßmann. „Was wir aber tun können, ist auf die aktuelle Situation zu reagieren – und das tun wir auch.“
Klar ist: Der Notbetrieb geht weiter, bis es andere Signale gibt. Realistisch gesehen wird aktuell der gesamte April eingeplant.
Stimmungslage bei Eltern aktuell noch gut
Laut einer aktuellen Umfrage sei die Stimmungslage bei den Eltern gut – über 90 Prozent verstünden demnach immer noch, warum der Unterricht bis Ende der Osterferien ausgesetzt ist. „Nur wenige Eltern nützen bislang die Betreuungsmöglichkeiten der 6 bis 14-Jährigen in den Schulen – unter ein Prozent“, so Faßmann. 80 Prozent der Eltern beurteilen das Funktionieren des Lernens zu Hause mit gut bis sehr gut, „die Zusammenarbeit mit Lehrern wird mit einem glatten Gut beurteilt.“ Und „Die Mehrheit der Eltern will eine Rückkehr zur Normalität nach diesem Schuljahr, große Experimente mit den Schulferien will man nicht.“
„Alle werden ihren Abschluss machen“
„Alle werden und können ihren Abschluss machen“, so Faßmann. „Wir werden dabei für faire Bedingungen sorgen und auf diese Sondersituation Rücksicht nehmen“. Nach Ostern will Faßmann darüber informieren, ob die Matura wie geplant am 19. Mai stattfinden kann.
Allgemein lasse das Schulrecht bei der Leistungsbeurteilung einen großen Spielraum. „Wir und die Kollegen vor Ort werden das mit Herz und Hirn anwenden. Den Schülern wird kein Nachteil in der Notengebung erwachsen.“
Bis Ende April Material vorbereiten
Die Lehrer sind angehalten, Lern- und Arbeitspakete für den Zeitraum bis Ende April vorzubereiten, die Schulen sollen dabei schulautonom entschieden, ob auch neuer Stoff dazukommt. „Wir wollen eine Überforderung von Schülern oder Eltern vermeiden“, so Faßmann.
Unterstützung für Schüler aus schwächerem Umfeld
Neu kommt auch, das Schüler aus schwächerem sozioökonomischem Umfeld stärker betreut und unterstützt werden. Die rund 900 Schulpsychologen, Sozialarbeiter und Beratungslehrer im System des Bundes werden angehalten, mit jenen Schülern, die bislang nicht über Distance Learning erreicht wurden, aktiv Kontakt aufzunehmen und auch mit Brennpunktschulen in Kontakt zu treten.
Geräte werden zur Verfügung gestellt
Der Erfolg von Distance Learning hängt auch von der Verfügbarkeit von Geräten ab. Der Bund ist daher aktuell mit Institutionen im Gespräch, damit Computer etc. an Schulen weitergegeben werden. Auch nimmt der Bund Geld in die Hand und stellt Geräte zur Verfügung, „je nach sozialer Bedürftigkeit der Schüler“, so Faßmann. Ein Konzept dazu soll nächste Woche vorliegen.
Härtefallfonds für Stornokosten bei Schulveranstaltungen
Fallen bei geplanten Schulveranstaltungen wie Sprachreisen, Skikurse oder Sportwochen Stornokosten an, werde auf die Eltern keine zusätzlichen Kosten zukommen. Ein Härtefallfonds mit 13 Millionen Euro wird dafür eingerichtet. Nach Ostern soll es genaue Infos geben, wie man zu den Ersatzkosten kommt.
Auch werden an den Bundesschulen keine Elternbeiträge für Horte, Internate etc. eingehoben – den Ländern und Gemeinden wird empfohlen, hier ähnlich kulant zu sein.
Online-Portal für Distance Learning
Das Bildungsministerium arbeitet aktuell an einem Online-Portal für Distance Learning. „So gelingt es vielleicht auch mit Videokonferenzen einen leicht organisierbaren Unterricht zu ermöglichen.“ Ab nächster Woche sollen auch Online-Fortbildungen für Lehrer zur Verfügung stehen, die bislang nicht so affin in dieser Art von Unterricht sind.
Schrittweise Rückkehr in Normalität
Bildungsminister Faßmann unterstreicht sein Interesse an einer schrittweisen Rückkehr zur schulischen Normalität. „Schrittweise bedeutet: Jene zuerst, bei denen biografische, schulische Entscheidungen anstehen: Maturanten, oder jene am Ende der Pflichtschulzeit, dann erst andere.“
Kindergärten und Unis
Bei den Kindergärten meint Faßmann, dass diese Länderkompetenz seien – die Länder hätten sich aber bisher sehr vernünftig daran gehalten, was der Bund für die 6 bis 14-Jährigen vorgegeben habe.
Bei den Universitäten sollen Studierende ihre Leistungen, die sie über das Distance Learning erbracht haben, am Ende des Semesters in Form von Prüfungen abholen können. „Es wird hier aber sicher keine Massenveranstaltungen geben“, so Faßmann.
Der Bildungsminister ist überzeugt, dass man das Corona-Semester zu einem guten Ende bringen werde und dankt den flexiblen Lehrern und Schülern sowie Eltern in Stresssituation.
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