Infektionszahlen in Linz stabilisieren sich auf hohem Niveau
LINZ. Mit Stand Freitag, 20. November, 10 Uhr, sind in der Landeshauptstadt 1.425 Personen mit dem Corona-Virus infiziert, 2.450 befinden sich zusätzlich in Quarantäne. Damit zeigt sich, dass die mit Anfang November gesetzten Einschränkungen insofern Wirkung zeigen, dass sich die Infektionen in Linz, wenn auch auf hohem Niveau, so dennoch stabilisieren.

„Diese Entwicklung gibt Anlass für vorsichtige Zuversicht, dass die nunmehr seit Dienstag gültigen, verschärften Maßnahmen des Lockdown die Kurve noch deutlicher abflachen werden. Ich appelliere einmal mehr an die Disziplin der Linzer: Halten Sie durch, halten Sie Abstand und tragen Sie aktiv dazu bei, sich selbst und andere zu schützen“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Jeder zweite durchgeführte Test ist positiv
Dass die Situation ernst ist, belegt die Zahl der Covid-19-bedingten Todesfälle, die sich in den vergangenen vier Wochen auf 62 verdreifacht hat. „Bedenklich stimmt darüber hinaus die Tatsache, dass derzeit jeder zweite durchgeführte Test in Linz positiv ist. Auch lassen sich im Moment keine klar erkennbaren Muster bei Positiv-Testungen erkennen“, analysiert das Linzer Stadtoberhaupt.
Jeder zehnte Linzer im Krankenhaus ist auf Intensivstation
350 Linzer müssen derzeit wegen Covid-19 in Spitälern behandelt werden, davon 34 auf Intensivstationen. Die Auslastung der Spitalsbetten in oberösterreichischen Normalstationen liegt derzeit bei 80 Prozent, die Intensivbetten sind zu 86 Prozent belegt. „Die Lage ist in dieser Hinsicht absolut ernst. Angesichts der derzeitigen Stabilisierung der Zahlen haben Gesundheitsbehörden und Spitäler die Situation jedoch im Griff“, ergänzt Bürgermeister und Bezirkshauptmann Luger.
10 Prozent aller Tests in Linz bereits Antigen-Schnelltests
Immer größer wird in Linz der Anteil der so genannten Antigen-Tests: Mittlerweile werden zehn Prozent aller durchgeführten Corona-Tests mit diesem schnelleren Testverfahren durchgeführt, was die Abläufe zusätzlich beschleunigt. Der Anteil an Antigen-Tests soll in den kommenden Wochen kontinuierlich ausgebaut werden.
Bürgermeister Klaus Luger fordert hinsichtlich der von der Bundesregierung angekündigten Massentestungen, die nach Ablauf des derzeitigen Lockdowns mit 7. Dezember beginnen sollen, Informationen zu deren geplanten Durchführung: „Bislang haben wir als Gesundheitsbehörde keinerlei Auskünfte über das Konzept und den geplanten Ablauf der Massentests. Die Mitarbeiter am Magistrat sowie von der Berufsfeuerwehr sind für den Einsatz bereit, warten jedoch auf die Koordination mit den verantwortlichen Bundesstellen.“ Die in der Slowakei durchgeführten Massentestungen waren zu 1,1 Prozent positiv, was, auf Linz umgelegt, ein Ergebnis von 1.300 positiv getesteten Personen ergeben würde.“
Bundessoftware EMS endlich verbessert
Als positiv bewertet der Linzer Bürgermeister, dass das vom Gesundheitsministerium zur Pandemiebekämpfung zur Verfügung gestellte IT-System „EMS“ mittlerweile deutlich schneller und zuverlässiger funktioniere: „Das ursprünglich für deutlich weniger Fälle konzipierte System hat die Arbeit der Gesundheitsbehörden stark eingeschränkt und verlangsamt. Dass dieses nun nach einem Update deutlich schneller und stabiler funktioniert, ist höchst an der Zeit.“
In Linz wurde bereits in den vergangenen Monaten proaktiv mit einer Personal-Offensive auf den prognostizierten Anstieg der Infiziertenzahlen mit Herbst reagiert. Derzeit arbeiten insgesamt 125 Mitarbeiter aktiv in den Geschäftsbereichen Gesundheit sowie Bezirksverwaltung an der Pandemiebekämpfung. Bis Ende dieses Jahres werden diese beiden Dienststellen durch 20 weitere Beschäftigte unterstützt werden. Somit verdoppelt sich der Personalstand bei den unmittelbar im Pandemie-Einsatz stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit Ausbruch der Corona-Pandemie.
Krabbelstuben zur Hälfte, Kindergärten zu einem Drittel und Horte zu einem Viertel ausgelastet
Die Stadt Linz hat den Übergang in den seit Dienstag geltenden Lockdown gut gemeistert: so kann der Magistrat die wichtigsten Leistungen für Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin anbieten, um auch in dieser schwierigen Zeit als verlässlicher Ansprechpartner für Privatpersonen und Wirtschaftsbetriebe zu fungieren. Essenzielle Angebote, von der Grippeimpfung bis hin zum Bürgerservice, bleiben über weite Strecken mit eingeschränkten Öffnungszeiten erhalten.
Besonders wichtig ist für viele Berufstätige das städtische Kinderbetreuungsangebot: anders als im Frühling sind jetzt sämtliche Krabbelstuben, Kindergärten und Horte an den gewohnten Standorten geöffnet. Die Auslastung seit Lockdwon-Beginn liegt bei Krabbelstuben mit 55 Prozent lediglich 15 Prozent unter dem Schnitt der Vorwoche. Kindergärten sind zu gut einem Drittel (35 Prozent) etwa halb so stark besucht wie in der Woche zuvor.
Die städtischen Horte sind zu knapp 26 Prozent besucht und liegen damit stark unter dem letztwöchigen Wert von 80 Prozent. „Je jünger die Kinder, umso schwieriger lässt sich deren Betreuung mit Arbeit im Homeoffice vereinbaren. Die Zahlen zeigen deutlich, dass besonders die professionelle Betreuung von Kleinkindern für die Arbeitenden und folglich für den Wirtschaftsstandort enormen Stellenwert hat“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger.
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