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Bis dato erstmals seit Jahrzehnten keine Grippefälle in Österreich

Karin Seyringer, 29.01.2021 13:04

WIEN/OÖ/NÖ. Die Angst, dass auf die Covid-Krise auch die Grippewelle treffen könnte und die Spitäler weiter belastet würden, dürfte unbegründet bleiben. Heuer gebe es erstmals seit Jahrzehnten bis dato keine Grippefälle in Österreich, teilt das Gesundheitsministerium mit. Für eine endgültige Entwarnung sei es aber noch zu früh.

Symbolfoto (Foto: fizkes/Shutterstock.com)
Symbolfoto (Foto: fizkes/Shutterstock.com)

„Die von der Bundesregierung gesetzten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus wirken auch gegen die Grippe und andere Erreger, die grippale Infekte verursachen. Heuer gibt es erstmals seit Jahrzehnten bis dato keine Grippefälle in Österreich. Die Zirkulation des Influenzavirus wurde einerseits durch die geltenden Hygienemaßnahmen, andererseits durch die weltweit eingeschränkte Reisetätigkeit massiv zurückgedrängt. Ein zusätzlicher wichtiger Faktor sind die Schulschließungen, denn Kinder gelten bei der regionalen Ausbreitung der Grippewelle als primäre Multiplikatoren. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie war es unser erklärtes Ziel, die gleichzeitige Zirkulation des Coronavirus und der Influenza zu verhindern. Dieses haben wir offensichtlich erreicht“, freut sich Gesundheitsminister Rudi Anschober in einer Aussendung.

Auch das erstmals kostenfreie Kinderimpfprogramm gegen die Grippe habe gewirkt, „dass das Auftreten von Influenzaviren durch Covid-19-Maßnahmen derartig reduziert wird, war selbst zu Beginn der Influenza-Impfsaison im Oktober noch nicht abschätzbar“, so Anschober.

Nur 215 Fälle in ganz Europa

Das Ausbleiben einer Grippewelle zeigt sich in ganz Europa. Seit Ende 2020 wurden demnach insgesamt nur 215 positive Proben des Influenzavirus in Europa festgestellt. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum der letzten Saison 2019/2020 wurden mit Anfang Jänner bereits über 48.000 positive Proben an Influenzaviren in Europa nachgewiesen.

In Österreich war die Grippesaison 2016/17 am schlimmsten, mit 4.400 Influenza-assoziierten Todesfällen. 2017/18 waren es 2.900 Grippetote, 2018/19 1.400 und 2019/20 834. Spätestens Anfang Februar war die Grippewelle im Regelfall bereits in vollem Umfang ausgebrochen.

Für endgültige Entwarnung noch zu früh

Bislang sei die Grippewelle in Österreich vollständig unterbunden, „Österreich erspart sich dadurch nicht nur viel Leid, sondern auch hohe Kosten und vor allem hunderte Todesfälle.“ Es sei aber derzeit noch zu früh, um eine heurige Grippewelle endgültig auszuschließen. „Ob und wie stark ausgeprägt es doch noch zu Influenza-Fällen in Österreich kommen wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass die Grippewelle aufgrund der geltenden Maßnahmen wesentlich milder ausfallen wird als in den vergangenen Jahren“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.


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