Baumfällung am Freinberg hat behördliches Nachspiel
LINZ. Die Baumfällung am Linzer Freinberg im Zuge der Errichtung eines Leichtathletikstützpunktes bei der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz hat ein behördliches Nachspiel. Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) kündigt die Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens an. Die Baumfällung sei ohne naturschutzrechtliche Genehmigung erfolgt. Am Freitag fand eine Protestkundgebung statt.

Die Fällung der Bäume rund um den Sportplatz der Pädagogischen Hochschule am Freinberg sei ohne naturschutzrechtliche Genehmigung erfolgt. Laut Paragraph 5 des OÖ Naturschutzgesetzes hätte es für die Rodung diese gebraucht, sie sei aber nicht beantragt worden ist, kritisieren die Grünen. Als Konsequenz kündigt die für Naturschutz zuständige Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) die Einleitung eines Verwaltungsstrafverfahrens an.
„Nicht zu akzeptieren“
„Es ist für mich unverständlich, dass man in Zeiten der Klimakrise derart unverantwortlich mit unserer Natur umgeht“, so Schobesberger. „Dem Naturschutzgesetz zufolge hätte für die Rodung eine Bewilligung eingeholt werden müssen. Ob dieses Vorhaben überhaupt genehmigungsfähig gewesen wäre, ist dabei äußerst fraglich. Gerade in der Klimakrise brauchen wir jeden Baum als natürliche Klimaanalage besonders dringend. Dass man sich hier nicht an gesetzliche Vorgaben hält, sondern vollendete Tatsachen schafft, ist so nicht zu akzeptieren. Dass hier auch im Wirkungsbereich der Diözese keine höhere Sensibilität für die Natur und unser Stadtgrün herrscht, ist enttäuschend“, betont Schobesberger.
Kundgebung mit zahlreichen Teilnehmern
Die Bürgerinitiative „Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!“ und zahlreiche Anrainer haben am Freitag, 5. Februar eine angemeldete Kundgebung mit Einhaltung der Corona-Maßnahmen veranstaltet. Die Teilnehmer sind von der Kapuzinerstraße zum Landhaus gezogen. Laut Angaben der Bürgerinitiative nahmen über 150 Menschen an der Kundgebung teil. Immer wieder ertönten die Worte „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Bäume klaut!“. Bei der Diözese, dem Bischofshof und dem Land Oberösterreich wurden Baumstümpfe und Äste mit Kerzen niedergelegt.
„Wir sind überwältigt von der Unterstützung“, dankte die Bürgerinitiative auf Facebook jenen „die aktiv ein Zeichen gesetzt haben“. Gefordert werde weiterhin und nachhaltig, „dass endlich Schluss ist mit dem Ignorieren, Drüberfahren und Zerstören von erhaltenswertem Grünraum in Linz.“
Mehr Fotos gibt's auf der Facebook-Seite der Bürgerinitiative.
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