Impfgremium tagt zu AstraZeneca, Entscheidung zu Lockerungen vertagt
WIEN/OÖ. Ältere zuerst – das regelt das Gesundheitsministerium nun in einem Erlass an die Länder zur Durchsetzung der Covid-Impfreihenfolge. Welche Auswirkungen das auf die Pläne Oberösterreichs hat, ist noch nicht klar. Auch ist offen, wie Österreich nach dem vorübergehenden Aussetzen von AstraZeneca in Deutschland reagiert. Der Gesundheitsminister fordert eine rasche europäische Lösung.

Mittlerweile auch Deutschland, Frankreich und Italien haben die Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorübergehend ausgesetzt, „aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts setzt die Bundesregierung die Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich aus“, wird aus Deutschland mitgeteilt.
Anschober fordert rasche europäische Lösung und keine Einzelgänge
Wie Gesundheitsminister Rudi Anschober dazu am Montagabend wissen ließ, brauche es eine klare Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für den Umgang mit AstraZeneca. „Von der EMA stammt die Prüfung der Marktzulassung der Corona-Schutzimpfung durch AstraZeneca. Hier bündelt sich das Detailwissen über die Impfstoffe. Bei der EMA laufen alle Informationen über Nebenwirkungen zusammen. Also braucht es jetzt eine klare Entscheidung und Empfehlung der EMA für die Mitgliedsstaaten. Wir haben uns bei den Impfungen auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen geeinigt. Nationale Einzelgänge sind in diesem Zusammenhang weder effektiv noch vertrauensbildend. Wenn derart weitreichende Entscheidungen getroffen werden, müssen diese durch fundierte Daten und Fakten eindeutig belegt sein und am Besten durch die dafür zuständige EMA empfohlen werden“, so Anschober.
Entscheidung zu AstraZeneca auch in Österreich
Auch das Nationale Impfgremiums (NIG), das Safety Board im NIG und das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) sind am Montagabend zu einer Sitzung zusammengetreten, um über den weiteren Umgang mit AstraZeneca zu beraten.
Ältere zuerst: Neuer Erlass
Unabhängig von der AstraZeneca-Situation hat Gesundheitsminister Rudi Anschober am Montag einen Erlass an die Bundesländer vorgelegt – Ältere und Risikopatienten haben damit Vorrang bei der Covid-Impfung. Personal im Bildungsbereich könnte damit erst dann parallel geimpft werden, wenn alle Personen über 65 Jahren zeitnah eine Impfung angeboten werde.
Wie sich dieser Erlass auf die Pläne des Landes OÖ auswirken, ist noch unklar. Für Ende März ist in Oberösterreich eigentlich der Impfstart im Bildungsbereich und auch ein erster Schwung bei den Feuerwehren geplant. Impfkoordinator Franz Schützeneder verwies gegenüber ORF Oberösterreich auf eine Sitzung Montagabend.
Entscheidung über Öffnungsschritte vertagt
Wie erwartet kein Ergebnis brachte der erneute Corona-Gipfel am Montag mit Bundesregierung, Experten, Landeshauptleuten und Opposition. Eine Entscheidung über mögliche Öffnungsschritte wurde auf kommenden Montag verschoben. Auch Pressestatements – wie sonst üblich – gab es nicht. Laut Medienberichten wurde aber weiter ein regionales Vorgehen beschlossen. In Länder und Regionen mit niedrigem Infektionsgeschehen könnte es mehr Freiheiten, in jenen mit hohem Infektionsgeschehen auch neue Maßnahmen geben.
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