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Doris Schmidauer: Buchdebüt über Frauen, die inspirieren und ermutigen

Nora Heindl, 25.03.2025 15:59

LINZ/PEUERBACH. „Land der Töchter zukunftsreich“, das erste Buch von Doris Schmidauer, Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, gibt zwar Einblicke in ihr Leben, ist aber keine klassische Homestory. Vielmehr nutzt die Feministin ihre Geschichte, um andere Frauen vor den Vorhang zu holen.

Doris Schmidauer nutzt ihr erstes Buch, um inspirierenden Frauen eine Bühne zu ?geben. (Foto: Wolfgang Zajc)
  1 / 2   Doris Schmidauer nutzt ihr erstes Buch, um inspirierenden Frauen eine Bühne zu ?geben. (Foto: Wolfgang Zajc)

Auf Schmidauers Weg von ihrer Kindheit in Peuerbach bis in die Wiener Hofburg begegnen die Leser Weggefährtinnen und Vorbildern – darunter Wissenschafterinnen, Aktivistinnen und Unternehmerinnen, die zeigen, dass Mut nicht immer laut, aber immer wirksam ist. „Es war eine großartige Möglichkeit, die Vielfalt an engagierten Frauen in unserem Land sichtbar zu machen“, betont Doris Schmidauer.

Da wären zum Beispiel die Astronautin Carmen Possnig, die zeigt, dass man als Mädchen in Österreich alles werden kann, die Katholische Frauenbewegung, die immer noch versucht, Gleichberechtigung in der katholischen Kirche durchzusetzen, und die Wirtin Hermine Hanke, die über sieben Jahre für ihren Lehrling kämpfte, der quasi vom Arbeitsplatz abgeschoben wurde.

„Wir brauchen die Geschichten von Frauen, die uns den Blick weiten, die uns ermutigen und manchmal auch unbequem sind“, sagt Doris Schmidauer.

Es gibt noch viel zu tun

Zwar hat sich in Österreich für Frauen vieles zum Besseren gedreht, doch gibt es immer noch genug zu tun. „Ich bin bei sehr vielen Frauenveranstaltungen eingeladen und dann habe ich immer das Gefühl, alles ist super. Das sind alles bestens informierte, gut vernetzte, hervorragend ausgebildete Frauen – und dann schaut man sich die Zahlen an. Wie schaut es aus mit der Frauenrepräsentanz in den Vorstandsebenen, auf der politischen Ebene, beim berühmten Lohngefälle, den Gender-Gaps – und überall schneiden die Frauen schlecht ab.“ Vor allem das Thema der unbezahlten Arbeit liegt Doris Schmidauer am Herzen. „Die Hausarbeit, die Familienarbeit, die Carearbeit, das sind alles Arbeiten, die zum großen Teil immer noch von den Frauen unbezahlt erledigt werden.“

Sie selbst ist in einer klassischen Familie der 70er-Jahre in Peuerbach aufgewachsen, der Vater war der Alleinverdiener, die Mutter blieb bei den Kindern daheim. „Gleichzeitig standen meinem Bruder und mir alle Möglichkeiten offen. Es gab keine Vorgaben, was die Weiterbildung anging, wir durften fortgehen, andere Meinungen und Perspektiven einholen.“

Trotzdem, wenn sie ihrem jüngeren Ich rückblickend eines mitgeben könnte, dann: „Trau dich!“. Weshalb es Schmidauer umso wichtiger ist, Frauen mit ihrem Buch auch Mut zuzusprechen. „Wenn Männer bei einer Jobausschreibung die Hälfte der Voraussetzungen oder weniger erfüllen, sind sie davon überzeugt, bestens dafür geeignet zu sein. Eine Frau erfüllt alle Voraussetzungen, sagt aber dann im Gespräch, was sie nicht so perfekt kann. Das ist ein Phänomen, das CEOs immer wieder bestätigen. Mir ist es deshalb wichtig, Frauen zu ermutigen, sich selbst zu vertrauen, sich von nichts abbringen zu lassen und sich vor allem nichts vorschreiben zu lassen“, so Schmidauer.

Und das schon von klein auf. „Gerade, wenn es so um Mathematik oder technische Berufe geht, meinen es manche unter Anführungszeichen ja gut mit den Mädchen, dass sie sich das vielleicht noch mal überlegen sollen, auch weil sie dann womöglich nur unter Jungs wären. Ich sage immer, Buben und Mädchen sollen die gleichen Chancen haben. Mädchen soll nicht abgeraten werden, in die Technik zu gehen, und Buben sollen nicht gehänselt werden, wenn sie rosarote Fahrradhelme tragen“, so Schmidauer.


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