Corona-Beschaffung: Geschäftsmann wehrt sich gegen Vorwürfe
OÖ/LINZ. Zur aktuellen Diskussion rund um die Beschaffung von Schutzausrüstungen in Oberösterreich bezieht jetzt Geschäftsmann Walter Schnauder, der, wie ihm vor allem von der SPÖ vorgeworfen wird, für seine Produkte weit überhöhte Preise verlangt haben soll, Stellung und widerspricht den Vorwürfen vehement.

Die Behauptung, die Schnauder & Partner GmbH hätte sechsfach höhere Preise angeboten, sei nicht vollziehbar, so Walter Schnauder, der vermutet, dass hier Preisvergleiche mit Preisen vor der Krise gemacht worden seien. „Während die Preise mitten in der Krise regelrecht explodiert sind, war ich im Interesse des Kunden beim Einkauf von Schutzausrüstung immer auf der Suche nach den günstigsten Preisen, sonst wäre ich ja auch nicht konkurrenzfähig gewesen.“
„Stolz, es geschafft zu haben“
Auch falsch sei, dass die Schnauder & Partner GmbH keine Gewerbeberechtigung habe, er widerrechtlich mit medizinischen Produkten gehandelt habe und dass die Firma extra für den Handel mit Schutzausrüstung gegründet worden sei, sei falsch. „Ich bin stolz darauf, dass ich es geschafft habe, zu einem Zeitpunkt, wo die ganze Welt Schutzausrüstung gesucht bzw. benötigt hat, für mein Heimatland, welche besorgen konnte. Das war nur durch meine guten Kontakte nach China möglich. Ich möchte nochmals festhalten, dass rechtlich alles einwandfrei verlief“, so Walter Schnauder. Er verweist zudem auf sein unternehmerisches Risiko, darunter eine Vorfinanzierung an einen Lieferanten.
„Kampagne gleicht Hetze“
„Über das Beschaffungsthema kann und soll man diskutieren und das auch durchaus intensiv. Wenn aber in höchst persönliche Bereiche und die Privatsphäre eingegriffen wird, dann hört sich der politische Diskurs auf. Die derzeitige Kampagne gegen mich als Person, in der auch meine Familie und meine Kinder – unter anderem durch die Kamerareportage der SPÖ-Führung vor meiner Eingangstür - hineingezogen werden, gleicht einer Hetze, welche noch dazu auf unwahren Behauptungen beruht.“
Gesundheitsholding: Aufsichtsrat tagt am Mittwoch
Einmal mehr teilte auch die OÖ Gesundheitsholding mit, dass sie bei der Corona-Beschaffung zur völligen Transparenz stehe. „Vom ersten Tag an haben wir alle Beschaffungsaktivitäten, die im Rahmen der Bedarfsdeckung für die OÖ-Bedarfsträger erfolgt sind, täglich dem Krisenstab in Form eines Statusberichts völlig transparent reportet“, so der für die Beschaffung zuständige OÖG Geschäftsführer Karl Lehner. „Es herrschte zu jeder Zeit völlige Transparenz zu den Beschaffungsvorgängen, wir hatten und haben uns hier nichts vorzuwerfen und danken daher auch für die Gelegenheit, dies auch im Rahmen des Finanzausschusses des Landtages am kommenden Donnerstag darlegen zu können“, so Lehner weiter.
Dem Aufsichtsrat der OÖ Gesundheitsholding werde am Mittwoch, 24. Juni, im Rahmen der routinemäßigen Aufsichtsratssitzung, eine umfassende Information zu allen Themen, die in Zusammenhang mit der Covid 19-Pandemie stehen, gegeben, insbesondere auch zu den Beschaffungstätigkeiten. Als Aufsichtsratsmitglied der OÖ Gesundheitsholding und Mitglied im Finanzausschuss des Landes erhalte somit Landtagsabgeordneter Peter Binder die von ihm geforderten Informationen und Transparenz zu den Bestellvorgängen also gleich mehrmals, teilt die Gesundheitsholding mit, die auch ihre Interne Revision mit einer Überprüfung beauftragt hat.
Thema im Finanzausschuss
Auch im Finanzausschuss am Donnerstag, 25. Juni, kommt das Thema auf den Tisch. Auch ÖVP-Gesundheitsreferentin Christine Haberlander hat hier bereits volle Transparenz versprochen. „Wir befinden uns seit Beginn dieses Jahres in einer Ausnahmesituation. Gerade auch in Krisenzeiten bedarf es an einem Maximum an Transparenz. Dazu bekennen wir uns“, so Haberlander. Führende Vertreter des Krisenstabes und der Gesundheitsholding werden daher laut Haberlander zum Finanzausschuss eingeladen, um dort über die Beschaffung der Schutzausrüstungen zu informieren.
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