"Einwilligung des Zoos Voraussetzung für Hängebrückenprojekt"
LINZ. Da die Einwilligung des Zoos laut Pachtvertrag Grundvoraussetzung für das Hängebrückenprojekt ist, könnte das Projekt nun ins Wanken kommen.

Keine Zustimmung zur Hängebrücke zwischen Frein- und Pöstlingberg auf dem Gelände des Linzer Tiergartens gibt es vom Vorstand des Linzer Zoos. „Damit ist klar, dass das Vorhaben gestoppt werden muss. Die Interessen des Zoos und der Schutz der Tiere und unserer Natur sind klar über die eines privaten Investors und seiner Event-Hängebrücke zu stellen. Der Bau der Brücke hätte nicht nur für den Pöstlingberg sondern auch für das Natur- und Naherholungsgebiet am Freinberg verheerende Auswirkungen“, betont Umweltstadträtin Eva Schobesberger.
Zustimmung des Zoos ist Voraussetzung
Ohne die Zustimmung aller anderen Gemeinderatsparteien haben SPÖ und FPÖ im Juli des heurigen Jahres einen Freibrief für die Hängebrücke ausgestellt und im Gemeinderat die Änderung der Flächenwidmung beschlossen. Damit die Brücke tatsächlich realisiert werden kann, ist aber die Einwilligung des Zoos Voraussetzung. Das sichert auch der Pachtvertrag mit der Stadt Linz ab. „Ich erwarte mir daher, dass sich nun auch SPÖ und FPÖ von der Brücke verabschieden und das Projekt stoppen“, so Schobesberger.
Negatives Gutachen durch Naturschutz
Schließlich spricht sich nicht nur der Vorstand des Zoos gegen die Brücke aus. Auch aus dem Naturschutz gibt es negative Gutachten. So steht in der jüngsten Expertise unter anderem folgendes zu lesen: „Zusammenfassend ergeben sich durch den Bau dieser Hängebrücke schwerwiegende Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild. Die Auswirkungen müssen als sehr kritisch eingestuft werden.“ Besonders deutlich gemacht werden dabei die Beeinträchtigung des Schutzzwecks des Naturschutzgebietes, die Gefährdung von Brutplätzen des Wanderfalkens, gravierende Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie äußerst schwere technische Eingriffe in die Natur, wenn es zum Bau der Hängebrücke kommen würde. Besonders würde dadurch auch das Naherholungsgebiet am Freinberg schwer in Mitleidenschaft gezogen. „Gerade in der Klimakrise muss es das Ziel sein, den Grünraum vor zusätzlicher Verbauung zu schützen und nicht die Zerstörung weiter voranzutreiben. Die naturschutzfachliche Stellungnahme und das Veto des Zoos lassen keine Zweifel mehr daran bestehen, dass beim Hängebrücken-Projekt die Reißleine zu ziehen ist“, betont die Linzer Umweltstadträtin.
Problematische Finanzierung
„Das private Projekt einer hängenden Aussichtsplattform über die Donau läuft seit zwei Jahren - weitgehend hinter den Kulissen und intransparent“, kritisiert auch Neos-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik, der auch punkto Finanzierung und Erhaltung des Projektes Sorgen hat: „Die Wirtschaftlichkeit ist laut Betreiber erst ab 150.000 Besuchern gegeben – eine sehr optimistische Zahl, vor allem über mehrere Jahre hinweg“, so Potocnik.
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