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Neue Maßnahmen: Sechs Personen-Obergrenze bei privaten Treffen

Anna Stadler, 19.10.2020 11:53

OÖ/NÖ. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hat die Bundesregierung neue Maßnahmen präsentiert, die mit Freitag, 23. Oktober, in Kraft treten. Diese betreffen Veranstaltungen und Treffen aller Art.

Bei professionellen Veranstaltungen gilt künftig durchgehend Maskenpflicht. (Foto: Master1305/Shutterstock.com)
Bei professionellen Veranstaltungen gilt künftig durchgehend Maskenpflicht. (Foto: Master1305/Shutterstock.com)

Derzeit gibt es in Österreich rund 1.100 neu Infizierte täglich. „Wir haben derzeit in Ö eine Verdopplung der neu Infizierten innerhalb von drei Wochen“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz. Setzt sich das Wachstum so fort wie bisher, werde es im Dezember rund 6.000 Infektionen pro Tag geben. Die Zuwächse bei Hospitalisierungen Betrug 42 Prozent, bei der Intensivbetreuung 49 Prozent. Derzeit liegt die Auslastung der vorgehaltenen Betten im Intensivbereich bei rund 20 Prozent: „Würden die Zahlen weiter nach oben gehen, würden auch da die Kapazitäten enger werden“, so Gesundheitsminister Rudi Anschober. „Wir müssen daher jetzt gegensteuern“, sind sich Bundeskanzler und Gesundheitsminister einig. Daher treten mit Freitag, 23. Oktober, 0 Uhr, bundesweit verschärfte Maßnahmen in Kraft.

Sechs Personen-Obergrenze

Bei privaten Zusammenkünften gilt ab 23. Oktober eine Begrenzung von maximal sechs Erwachsenen in Innenräumen, draußen 12 Personen. „Das gilt grundsätzlich überall“, so Kurz – egal ob bei Hochzeiten, in Vereinen, in der Gastronomie oder dem gemeinsamen Besuch eines Spielplatzes. „Die Ausnahme sind Begräbnisse.“ Er appelliert, auch im privaten Wohnbereich die Maßnahmen einzuhalten und die sozialen Kontakte einzuschränken. „Ein Drittel weniger Kontakte bedeutet die Hälfte weniger Ansteckungen“, unterstreicht auch der Gesundheitsminister.

Beruflich gelten diese Regeln nicht „da es manchmal einfach notwendig ist, in größeren Gruppen zusammenzuarbeiten.“ „Der aktive Sport ist weiterhin möglich“, ergänzt Vizekanzler Werner Kogler. „Die Anzahl an Mitspielern, die vorgesehen ist, ist vorgesehen.“

Neue Regeln für professionelle Veranstaltungen

Professionelle Veranstaltungen dürfen künftig ausschließlich mit zugewiesenem Sitzplatz stattfinden. Das durchgehende Tragen von Mund-Nasenschutz ist künftig Pflicht. Außerdem dürfen keine Speisen oder Getränke ausgeschenkt werden. Zudem ist eine behördliche Genehmigung erforderlich. In Innenräumen dürfen maximal 1.000 Personen, draußen 1.500, teilnehmen. Zu den professionellen Veranstaltungen zählen auch die Weihnachtsmärkte. „Die Kirchen halten sich an alle Regeln, die für professionelle Veranstaltungen gelten“, so Kurz.

Mehr Schutz in Alten- und Pflegeheimen

„Langsam, aber doch ist das Durchschnittsalter wieder im Steigen“, so Anschober. Lag es im August noch bei 33 Jahren, liegt es derzeit bei 40 Jahren. „Wir haben etliche Infektionsfälle wieder in Alten- und Pflegeheimen.“ Dementsprechend werden auch in diesem Bereich verschärfte Maßnahmen kommen. „Wir werden hier eine klare Vorgabe realisieren.“ Es werden verstärkt Screeningtests, Präventionskonzepte – bei Hygiene oder auch beim Besuchsmanagement – sowie Schulung von Mitarbeitern. „Das wird der Mindestanspruch sein. Länder können strenger sein.“

Lokale Verschärfungen möglich

Eine Verschärfung der Maßnahmen können regional durch die Länder beschlossen werden. „Wenn der Bürgermeister sieht, dass es an gewissen Orten oder Plätzen zu Partys kommt, dann kann er hier Maßnahmen setzten“, erklärt Kurz. Dies trifft auch auf Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zu: „Wir wollen Kindergärten und Schulen so lange offen halten wie möglich“, so Kogler. Schließungen können daher bei lokalen Häufungen durch die Landes- und Bezirksebene stattfinden.

Kein Verbot von Visieren

Ein im Vorfeld oft diskutiertes Verbot von Gesichtsvisieren wird nicht kommen. Im Gesundheitsbereich seinen Masken ohnehin Usus, so Anschober. Denn da die Seiten der Visiere offen sind, ist ihre Schutzwirkung der von Masken unterlegen.

„Rot-weiß-roter Kraftakt“

„Es ist der Versuch, es hintanzuhalten um auf nicht noch drastische Maßnahmen zurückzugreifen zu müssen“, so Kurz. „Die nächsten Monate werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden – schlichtweg, weil wir schon alle Corona-müde sind.“


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