Vorgaben für Salzstadl-Pläne: siebengeschossige Parkgarage vom Tisch
LINZ. Nicht höher als das daneben gelegene Salzamt - so lautet eine der Vorgaben die für eine Salzstadl-Neugestaltung erarbeitet wurde. Eine siebengeschossige Parkgarage ist ebenfalls vom Tisch. Das es nur Vorgaben für die konkrete Neuplanung gibt, stößt der Linzer ÖVP sauer auf.

Für Aufregung sorgte jüngst der drohenden Abriss des 500 Jahre alten Salzstadls an der Donaulände. Dieser ist nicht denkmalgeschützt. Als Teil des nordwestlichen Altstadtgefüges, sprich Teil der „alten Stadtmauer“, bildet es jedoch einen bedeutsamen Standort und einen wesentlichen Punkt im Stadtbild. Seit Bekanntwerden der Verkaufsabsichten wenden sich Interessierte immer wieder an die Stadt, um Informationen über die Bebauungsmöglichkeiten einzuholen. Zur Gewährleistung einer qualitativen Nutzung wurde vom zuständigen Planungsreferenten Stadtrat Dietmar Prammer der Auftrag erteilt, Perspektiven und Vorgaben für die städtebauliche Entwicklung des Areals zu formulieren.
„Nicht höher als das Salzamt“
„Die städtebaulichen Vorgaben sollen den Projektanten als Orientierung dienen. Ich freue mich über Ideen zur Salzstadl-Neugestaltung, ein hochwertiger Mehrwert für die Stadt Linz ist mir hier besonders wichtig“, betont Prammer. Höhe, Verkehr sowie Ortsbild spielen hier eine große Rolle. Demnach soll sich die künftige Höhenentwicklung an der bestehenden Bebauung entlang der Oberen Donaulände sowie dem erhöhten Schlossmuseum orientieren. Eine neue Struktur darf den benachbarten First des Salzamtes nicht überragen.
Fuß und Radwegeberücksichtigen
Die prominente Lage bietet die Möglichkeit von Synergien mit dem Altstadtgefüge, dem Linzer Schlossmuseum sowie den nahen Ländeflächen der Schifffahrt. Die Anbindung zum Treppelweg entlang der Donau sowie der Stiegenaufgang (Aufgang zur Schweizerhausgasse) zur Aussichtsplattform sind im Zuge einer Neuplanung mitzudenken. Für eine künftige Planung ist auch die Anbindung an das bestehende Wegesystem, Radverkehr, Bummelzug und die Verkehrsertüchtigung zu berücksichtigen. Sollten KFZ-Stellplätze angedacht werden, darf maximal die nötige Anzahl für die Nutzung auf der Liegenschaft in einer Tiefgarage errichtet werden. Eine siebengeschossige Parkgarage ist damit vom Tisch.
Auf künftige Planungen, Stadtziele und deren Auswirkungen ist Rücksicht zu nehmen.
Kritik von ÖVP
Aus Sicht der ÖVP greift es zu kurz, dass Planungsstadtrat Dietmar Prammer nur Vorgaben für die städtebauliche Entwicklung des Salzstadls beauftragt hat. Denn damit werde lediglich nur ein kleiner Ausschnitt des Donauuferbereiches stromaufwärts der Nibelungenbrücke beleuchtet. „Linz braucht ein klares Konzept für die Obere Donaulände statt unkoordinierter Einzelideen“, wiederholt Elisabeth Manhal, Klubobfrau der Linzer Volkspartei, die Forderung der Linzer Volkspartei nach einer städtebaulichen Leitidee für den Bereich zwischen Nibelungenbrücke und Westringbrücke. Bei der letzten Sitzung des Gemeinderates am 20. Jänner brachte die Linzer Volkspartei einen Antrag ein, wonach der Planungsreferent ersucht wurde, „Perspektiven und Vorgaben für die städtebauliche Entwicklung und Gestaltung des rechten Donauufers im Bereich zwischen Nibelungenbrücke und Westringbrücke zu erarbeiten“. Dieser Antrag wurde einstimmig zur weiteren Bearbeitung dem Planungsausschuss zugewiesen. „Planungsstadtrat Prammer ist nun gefordert, im Sinne dieses Gemeinderatsantrags zu handeln und ein nachhaltiges und zukunftsträchtiges Gesamtkonzept zu erarbeiten“, stellt Manhal klar.
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