Samstag 12. April 2025
KW 15


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Jahrhundertprojekt Stadtbahn geht in die konkrete Planungsphase

Anna Stadler, 07.02.2022 11:00

GROSSRAUM LINZ. Der Planungsauftrag für das Jahrundertprojekt Stadtbahn ist vergeben, mit den Planungen für das erste Vorprojekt über die Abschnitte Hauptbahnhof bis Mühlkreisbahnhof wird begonnen. 2026 könnten die ersten Bagger anrollen.

Der Auftrag für die konkrete Planung der Stadtbahn ist vergeben. (Foto: Moviemedia/Land OÖ)
Der Auftrag für die konkrete Planung der Stadtbahn ist vergeben. (Foto: Moviemedia/Land OÖ)

„Mit dem Jahrhundertprojekt Regional-Stadtbahn Linz wird künftig das oberösterreichische S-Bahnnetz um zwei zusätzliche Verbindungsachsen erweitert. Für zahlreiche Oberösterreicher werden diese neuen Mobilitätsoptionen ein einfaches, rasches und komfortables Vorankommen, ohne Reisezeitverluste im täglichen Stau, bringen“, so Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Nun ist die Entscheidung, wer die konkrete Planung des Regional-Stadtbahnprojekts übernehmen wird gefallen: Im Rahmen eines zweistufigen Vergabeverfahrens wurden die Planungsarbeiten von der Schiene OÖ GmbH ausgeschrieben und nun ein Bestbieter ermittelt. Den Zuschlag erhielt die ARGE „Team Stadtbahn Linz“. Die Arbeitsgemeinschaft besteht aus ILF Consulting Engineers Austria GmbH und der Schimetta Consult ZT GmbH sowie einigen Subunternehmen. Die Unternehmen haben bereits umfangreiche Erfahrung mit Verkehrsprojekten, insbesondere auch mit Eisenbahn- und Straßenbahnprojekten wie zum Beispiel der Straßenbahnverlängerungen in Richtung Leonding und Traun.

Rahmenvereinbarung über verschiedene Planungsstufen

Die Planungsleistungen wurden in Form einer Rahmenvereinbarung ausgeschrieben und vergeben. Enthalten sind darin sowohl das Vorprojekt, das Einreichprojekt, als auch die Verfahrensbegleitung für das behördliche Verfahren der Abschnitte Hauptbahnhof – Krankenhausviertel, Krankenhausviertel – Mühlkreisbahnhof und Nahverkehrsknoten (NVK) Urfahr/Ost – Auhof/Science Park. „Ich bin überzeugt, dass wir dieses Jahrhundertprojekt in kompetente Hände gegeben haben. Nun sind alle Zahnräder justiert und bereit dafür, ineinander zu greifen“, so Landesrat Günther Steinkellner und Schiene OÖ GmbH Geschäftsführer Herbert Kubasta unisono. Für die gesamten Planungsleistungen der Arbeitsgemeinschaft wird ein Aufwand von rund 8 Millionen Euro erwartet. Dazu kommen noch Aufwendungen für Spezialgutachten und Behördenverfahren.

Planung für Vorprojekt im Gang

Die ersten Planungsleistungen aus der Rahmenvereinbarung wurden bereits abgerufen. Dabei handelt es sich um das Vorprojekt für die Abschnitte Hauptbahnhof – Krankenhausviertel und Krankenhausviertel – Mühlkreisbahnhof. Der Planungs-Kick-Off wird bereits in den nächsten Tagen stattfinden. Für das nun beauftragte Vorprojekt des Abschnittes Hauptbahnhof bis Mühlkreisbahnhof werden rund 1,8 Millionen Euro an Planungsleistungen veranschlagt. Die Planungskosten sind durch eine § 15a – Vereinbarung mit dem Bund und einen Landtagsbeschluss abgesichert.

Geplanter Baubeginn 2026

Bei planmäßiger Beendigung des Vorprojekts soll unmittelbar im Anschluss das Einreichprojekt ausgearbeitet werden. Wenn die planmäßige Abwicklung des Einreichprojekts, der Behördenverfahren und der Bauausschreibung gelingt, wäre nach aktuellem Stand ein Anrollen der Bagger für den ersten Bauabschnitt Linz Hbf – Krankenhausviertel im ersten Halbjahr 2026 möglich. „Als nächsten Schritt werden wir mit der Planung außerhalb der Stadtgrenzen von Linz in Richtung Gallneukirchen und Pregarten beginnen. Die Vorbereitungen für die Vergabe dieser Planungsleistungen sind in Bearbeitung“, so Steinkellner abschließend.

Schobesberger: „Bürger einbinden“

„Jetzt muss es darum gehen, die Bürger umfassend in das Projekt einzubinden. Hier ist der Landes-Verkehrsreferent am Zug, gemeinsam mit der Stadt geeignete Formate zu entwickeln und rasch umzusetzen. Das hat ja auch der Gemeinderat im vergangenen Juli auf Antrag der Grünen einstimmig beschlossen“, betont Klimastadträtin Eva Schobesberger. Aus ihrer Sicht am besten geeignet wären stadtteilbezogene Formate, bei denen die Linzer auf den neuesten Stand gebracht werden und der Austausch mit den Menschen im Mittelpunkt steht. In anderen Gemeinden, die an der Trasse der Stadtbahn liegen, hat es solche Veranstaltungen bereits gegeben, in Linz ist das bis dato nicht der Fall. 

ÖAMTC-Landesdirektor: „Ich erwarte mir, dass die Planungen nun zügig voranschreiten“

„Ein wichtiges Projekt und eine jahrzehntelange ÖAMTC-Forderung ist nun endlich auf Schiene!““, freut sich ÖAMTC-Landesdirektor Harald Großauer. „Ich erwarte mir, dass die Planungen nun zügig voranschreiten, damit möglichst bald mit der Umsetzung begonnen werden kann. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Verbesserungen für die Pendlerinnen und Pendler im Großraum Linz präsentiert. Ich gehe davon aus, dass hier nun tatsächlich Nägeln mit Köpfen gemacht werden. Hoffentlich wird auch bald ein weiterer Erfolg bei der öffentlichen Anbindung nach Pregarten verkündet.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden