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Großinsolvenz des Linzer Juweliers "Alphagold"

Anna Fessler, 14.02.2024 14:06

LINZ. Das Linzer Unternehmen „Alphagold“ schlitterte in die Großinsolvenz. Der Traditionsbetrieb vertreibt Schmuck und Uhren unter den Marken „Le Clou“ und „Juwelier Reiter“ in Österreich und Deutschland.

Nach 33-jähriger Unternehmensgeschichte schlitterte der Linzer Juwelier "Alphagold" in die Millionenpleite. (Foto: Piman Khrutmuang/stock.adobe.com)

Über die Alphagold GmbH wurde heute, am 14. Februar, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet, wie der Kreditschutzverband von 1870 berichtet. Den Aktiva von rund 613.000 Euro Aktiva stehen rund 7,95 Millionen Euro Passiva gegenüber. Betroffen sind 108 Dienstnehmer, davon 101 in Österreich.

Konkurrenz durch Online-Handel und Corona-Pandemie als Ursachen

Laut den Angaben des Unternehmens im Insolvenzantrag liegen die Ursachen für die Großinsolvenz in veränderten Rahmenbedingungen für den Filialeinzelhandel ab 2015. Gemeint ist damit vor allem die Konkurrenz durch den Online-Handel. Auch habe die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden Lockdowns dazu beigetragen. Während dieser Zeit sei zur Sicherung der finanziellen Stabilität Corona-Beihilfen und -Stundungen in Anspruch genommen worden. Diese mussten für vereinbarte Kredittilgungen gegenüber der Hausbank herangezogen werden und seien dem Unternehmen somit nicht zur Finanzierung des operativen Geschäftsbereiches zur Verfügung gestanden.

Kreditforderung der Hausbank machte Insolvenzantrag erforderlich

Nach der Covid-Pandemie habe es wieder regen Kundenzulauf gegeben, gleichzeitig sei das Unternehmen restrukturiert worden, etwa durch eine Anpassung der Filialstruktur und Kosteneinsparungen bei der Verwaltung. Die Verluste aus der Covid-Zeit seien jedoch so hoch gewesen, dass die Hausbank Alphagold die offenen Kredite fällig stellte. In Folge sei das Unternehmen gezwungen gewesen, den Insolvenzantrag stellen zu müssen.

Eine Fortführung des Unternehmens sei beabsichtigt, die 20-prozentige Sanierungsquote soll mit Hilfe von österreichischen und internationalen Investoren ermöglicht werden. „Wir werden eine positive Fortführungsrechnung und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des angebotenen Sanierungsplanes verlangen“, so Alexander Meinschad vom KSV1870.

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Norbert Mooseder, zu seinem Stellvertreter Rechtsanwalt Christopher Schuster bestellt.


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