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Finanzloch bei der LIVA: So reagiert der Gemeinderat

Karin Seyringer, 28.02.2025 16:27

LINZ. Die Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA braucht einen Sonderzuschuss von etwa 1,5 Millionen Euro, wie Aufsichtsratsvorsitzender Meinhard Lukas nach deinem Kassasturz ans Licht brachte – Tips hat berichtet. Dazu braucht es die Zustimmung im Gemeinderat. Von den Parteien kommen am Freitag mit gleichzeitiger starker Kritik erste Signale in diese Richtung.

Brucknerhaus Linz, prominenter Teil der LIVA. (Foto: Tips)
Brucknerhaus Linz, prominenter Teil der LIVA. (Foto: Tips)

Bürgermeister Dietmar Prammer stellte in einer Mitteilung der LIVA die nötige Unterstützung in Aussicht: „Wir werden die LIVA nach einem denkbar schwierigen Jahr nicht im Stich lassen. Ich bemühe mich gerade in einem konstruktiven Dialog mit den anderen Parteien um einen Konsens für eine gute Lösung. Zugleich müssen aber auch Strukturen und Prozesse erneuert werden“, erwartet sich Prammer eine konsequente Reform.

ÖVP: „Wie viele Leichen noch im Keller?“

„Es ist mir völlig schleierhaft, wie so etwas passieren kann. Das Vertrauen wird weiter massiv erschüttert“, kritisiert ÖVP-Klubobfrau Michaela Sommer das Finanzloch. Eine Zustimmung zum Sonderzuschuss werde es vonseiten der ÖVP nur geben, „wenn man sich endlich zu einer völligen Transparenz entschließt und alle Fakten auf den Tisch kommen. Das betrifft vor allem auch die Beratungs- und Rechtsanwaltskosten. Man muss sich ja tatsächlich die Frage stellen, wie viele Leichen eigentlich noch im Brucknerhauskeller liegen“, so Sommer.

FPÖ will „ein letztes Mal“ zustimmen

Eine „unverantwortliche Budget- und Kulturpolitik“ kritisiert FPÖ-Chef, Stadtrat Michael Raml. „Wir werden dem außerordentlichen Zuschuss der Stadt im Gemeinderat zustimmen, weil uns das Brucknerhaus am Herzen liegt und wir es für kommende Generationen sichern wollen. Es muss aber das letzte Mal sein, dass die Steuerzahler ungeplante Zuschüsse in Millionenhöhe leisten müssen, weil in der städtischen Kulturpolitik genehmigte Budgets offensichtlich nicht ernst genommen werden. Ich erwarte mir im Auswahlverfahren der kommenden Geschäftsführung nicht nur publikumswirksame künstlerische Konzepte, sondern auch klare Pläne, die einen effizienten und sparsamen Mitteleinsatz gewährleisten.“

Grüne: „Braucht volle Transparenz“

Für die Kontrollsprecherin der Grünen Linz Ursula Roschger steht fest, „dass wir die LIVA unterstützen müssen und nicht zulassen können, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet ist. Es muss jetzt aber kritisch hinterfragt werden, wie es zu dieser finanziellen Misere kommen konnte. Hier braucht es auch in den städtischen Gremien volle Transparenz, insbesondere was hinter den heute veröffentlichten Kostenpositionen steckt.“ Gleichzeitig müssten die im Zuge des Aufklärungsprozesses gewonnenen Erkenntnisse in die von Stadträtin Eva Schobesberger angestoßene Arbeitsgruppe zur Neustrukturierung der Unternehmensgruppe einfließen. Und es müssten die richtigen Lehren gezogen werden.

LinzPLUS will Ablehnen

„Im Brucknerhaus ist wieder einmal die Kacke am Dampfen“, kommentiert Lorenz Potocnik, Fraktionsobmann von LinzPlus. „Luger (Anm. Ex-Bürgermeister Klaus Luger) ist zwar weg, aber wir schlagen uns mit seinem Erbe, Freunderl- und Misswirtschaft und struktureller Korruption aus seiner Zeit herum.“ Das zeige der aktuelle Fall wieder. „Wer übernimmt die Verantwortung dafür? Der ehemalige Bürgermeister, der immer noch von der Stadt bezahlt wird? Der gefeuerte Kerschbaum? Der neue Bürgermeister? Oder doch wieder einmal die Bevölkerung, die das millionenschweren Loch stopfen wird müssen?“ Von LinzPlus gebe es eine Ablehnung dafür.

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