Revolution in Indiens Tempeln: Roboter-Elefanten ersetzen lebende Tiere
INDIEN. Indiens Tempel setzen auf Innovation: Immer mehr religiöse Stätten ersetzen lebende Elefanten durch beeindruckend realistische Roboter-Modelle – ein Meilenstein für den Tierschutz.

In Indien sind Elefanten seit Jahrhunderten integraler Bestandteil religiöser Zeremonien, insbesondere im Bundesstaat Kerala. Diese majestätischen Tiere werden geschmückt und durch Menschenmengen geführt, begleitet von lauter Musik und blinkenden Lichtern. Doch diese Praktiken stehen zunehmend in der Kritik, da sie für die sensiblen Tiere erheblichen Stress bedeuten. Schätzungen zufolge leben etwa 2.700 Elefanten in Gefangenschaft, oft unter Bedingungen, die nicht ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechen.
Um diesem Problem zu begegnen, hat der Irinjadappilly Sree Krishna-Tempel in Kerala einen innovativen Schritt unternommen. Im Februar 2023 stellte der Tempel einen lebensgroßen, mechanischen Elefanten namens Irinjadappilly Raman vor. Dieses 800 Kilogramm schwere Modell, gespendet von PETA Indien, besteht aus einem Metallrahmen mit realistisch gestalteter Gummihaut und kann Kopf, Rüssel und Ohren bewegen.
Die Einführung des Roboter-Elefanten stieß auf positive Resonanz. Bei der ersten Zeremonie kamen zahlreiche Gläubige und Schaulustige, um das neue Mitglied des Tempels zu bestaunen. Der leitende Priester, Rajkumar Namboothiri, äußerte seine Hoffnung, dass weitere Tempel diesem Beispiel folgen und auf lebende Elefanten verzichten werden, um Rituale gewaltfrei durchzuführen.
Diese Entwicklung könnte einen Wendepunkt im Umgang mit Elefanten in religiösen Kontexten darstellen. Durch den Einsatz von Roboter-Elefanten können traditionelle Zeremonien fortgeführt werden, ohne das Wohl der Tiere zu beeinträchtigen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden