Kleines Wunder mit großer Botschaft: Erste Lisztaffen-Geburt im Tierheim sorgt für Aufsehen
WIEN. Ein außergewöhnliches Ereignis im Wiener Tierheim: Erstmals in der Geschichte von Tierschutz Austria wurden Lisztaffen geboren. Die seltenen Zwillinge gelten als Symbol für Hoffnung und Wandel.

Ein kleines Wunder hat große Wellen geschlagen: Im Tierheim von Tierschutz Austria in Vösendorf wurden erstmals Lisztaffenbabys geboren – eine Premiere in der über 180-jährigen Geschichte des Wiener Tierschutzvereins. Die Geburt der seltenen Zwillinge gilt als Sensation und Hoffnungsschimmer zugleich.
Die Lisztaffen-Mutter war bereits trächtig, als sie gemeinsam mit ihrem Partner Giovanni sowie weiteren exotischen Tieren – darunter Schlangen und eine Spornschildkröte – im Zuge einer behördlichen Beschlagnahmung aus dem Bezirk Krems nach Vösendorf gebracht wurde. Die Tiere lebten zuvor unter widrigsten Bedingungen in viel zu kleinen Käfigen. Ein anonymer Hinweis ermöglichte schließlich das Einschreiten der Behörden.
Heute genießen die Lisztaffen eine artgerechte Unterbringung im größten Tierschutzhaus Österreichs. Dort gibt es nicht nur das nötige Know-how, sondern auch die Erfahrung im Umgang mit exotischen Tierarten. „Die Babys entwickeln sich prächtig – Vater Giovanni trägt sie liebevoll durch ihr Gehege“, berichtet Stephan Scheidl von Tierschutz Austria.
Die Geburt rückt auch ein heikles Thema in den Fokus: die private Haltung exotischer Tiere. Zwar ist die Haltung von Krallenaffen wie Lisztaffen in Österreich grundsätzlich erlaubt, doch mangelt es an Kontrolle. Viele Tiere stammen aus zweifelhaften Quellen, gesetzliche Vorgaben werden oft umgangen oder ignoriert.
Tierschutz Austria fordert daher klare gesetzliche Regeln: Neben einer strengeren Meldepflicht sollen auch Zoohändler und Züchter zur Registrierung verpflichtet werden. Zudem spricht sich die Organisation für einen verpflichtenden Sachkundenachweis für Wildtierhalter in ganz Österreich aus – ein dringend notwendiger Schritt, um Tierleid nachhaltig zu verhindern.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden