OÖ Verkehrsverbund: Deeskalations- und Kommunikationstraining für Lenkpersonal
OÖ/BEZIRK KIRCHDORF. Um Buslenkende zu schulen, wie sie bei aggressiven Fahrgästen richtig reagieren zu können, setzt der OÖ Verkehrsverbund (OÖVV) auf Deeskalations- und Kommunikationstrainings. Erst im Februar wurde im Bezirk Braunau ein Buslenker mit einem Messer bedroht.

Der OÖVV hat in die Ausschreibung für die kommenden Linienbündel Kirchdorf – Pyhrnregion erstmals zusätzliche Qualitätssubkriterien eingearbeitet, um die Sicherheit des Lenkpersonals bestmöglich zu gewährleisten. „Es ist eine gewisse Zunahme an Konflikten zwischen Fahrgästen und Lenkpersonal zu beobachten. Aus diesem Grund hat die OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft den Punkt 'Kommunikations- und Deeskalationstraining' in die Ausschreibungsunterlagen integriert“, heißt es beim OÖ Verkehrsverbund auf Tips-Anfrage.
Die Buslenkenden sollen jährlich ein Training im Umfang von jeweils sechs Stunden absolvieren.
Es handelt sich um jährlich einem Kommunikations- und Deeskalationstraining im Umfang von jeweils sechs Stunden zu unterziehen.
Für sicheren und professionellen Umgang
Gezielte Deeskalations- und Kommunikationstrainings sollen in die Lage versetzen, sicher und professionell mit aufgebrachten und aggressiven Fahrgästen umzugehen. Gewalt und Aggressionen sollen durch erfolgreiche Deeskalationsstrategien möglichst vermieden bzw. minimiert werden.
Für Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ist zunehmende Gewalt gegen Lenkpersonal Teil einer gesellschaftlichen Fehlentwicklung. „Es ist tragisch, dass mittlerweile Schutz- und Präventivmaßnahmen notwendig sind, um Lenkpersonal vor Gewalt zu bewahren. Aber wir haben dies als zusätzliches Qualitätskriterium in die Ausschreibungen aufgenommen, um unsere Mitarbeiter zu schützen.“
Hintergrund: Qualitätskriterien
Im Rahmen der Vergabeverfahren gibt es seit 2016 eine geänderte Gewichtung der Zuschlagskriterien. Dabei wird der gebotene Preis mit 80 Prozent und die Qualität mit 20 Prozent der Gesamtpunkteanzahl bewertet.
Zu den Qualitätsmerkmalen zählen unter anderem abgasärmere, neue Fahrzeuge, Sicherheitsausstattungen etwa in Form von Abbiegeassistenten, Ausstattungskriterien wie W-LAN oder dienstliche Rahmenbedingungen wie etwa der Verzicht auf geteilte Dienste beim Lenkpersonal.
Für das Linienbündel Kirchdorf – Pyhrnregion (Fahrplanwechsel 2025/26) wurde nun erstmals ein Qualitätssubkriterium eingeführt, um die Sicherheit des Lenkpersonals zu steigern. Unter dem Punkt „Kommunikations- und Deeskalationstraining“ verpflichten sich die Bieter, mindestens 70 Prozent des eingesetzten Lenkpersonals jährlich einem Kommunikations- und Deeskalationstraining im Umfang von jeweils sechs Stunden zu unterziehen.
Auch lesen: Messer vorgehalten: Unbekannter nötigte Busfahrer im Innviertel zum Anhalten
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden