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Fast 40 Prozent der 11- bis 17-Jährigen von sexueller Belästigung im Internet betroffen

Tips Logo Online Redaktion, 23.02.2025 06:26

Ö. Der Februar ist in Österreich der Safer-Internet-Monat. Passen dazu präsentierte Saferinternet.at eine aktuelle Studie zum Thema „Sexuelle Belästigung online“. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Sexuelle Belästigung im Internet ist für viele Kinder und Jugendliche in Österreich trauriger Alltag. Beinahe 40 Prozent der Elf- bis 17-Jährigen sind damit konfrontiert. 

Viele der befragten Jugendlichen bezeichnen ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung als „Teil der digitalen Lebenswelt“. (Foto: Davide Angelini/stock.adobe.com (Symbolfoto))
Viele der befragten Jugendlichen bezeichnen ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung als „Teil der digitalen Lebenswelt“. (Foto: Davide Angelini/stock.adobe.com (Symbolfoto))

Anzügliche Kommentare, intime Fragen oder die Aufforderung, Nacktbilder zu schicken: 38 Prozent der Jugendlichen waren bereits zumindest einmal mit Formen sexueller Belästigung im Internet konfrontiert. Erschreckende zehn Prozent geben an, oft oder sehr oft betroffen zu sein. Sogar bei den Elf- bis 14-Jährigen sind bereits mehr als ein Viertel (28 Prozent) von sexueller Belästigung im Internet betroffen. Bei der älteren Altersgruppe, den 15- bis 17-Jährigen, sind es bereits 51 Prozent. Während mehr als die Hälfte der weiblichen Jugendlichen solche Erfahrungen gemacht hat, ist rund ein Viertel der männlichen Jugendlichen davon betroffen. Etwa die Hälfte aller Befragten (52 Prozent) geht davon aus, dass bereits Kinder im Volksschulalter online von sexueller Belästigung betroffen sind.

In erster Linie finden die Übergriffe in sozialen Netzwerken statt, gefolgt von Messengern und Onlinespielen. Beunruhigend ist, dass knapp ein Drittel der Befragten sexuelle Belästigung im Internet als normal beurteilt. Viele der befragten Jugendlichen bezeichnen solche Erfahrungen als „Teil der digitalen Lebenswelt“.

Sexting und Nacktbilder: Viel Unsicherheit bei Jugendlichen

Der Austausch von Nacktbilden kann für Jugendliche Teil ihrer selbstbestimmten Sexualität sein. Dies passiert jedoch nicht immer freiwillig oder einvernehmlich. 42 Prozent der Befragten haben in ihrem Umfeld bereits wahrgenommen, dass Nacktfotos ohne Zustimmung weitergeschickt oder veröffentlicht wurden. Fünf Prozent geben an, davon selbst betroffen zu sein. 14 Prozent haben bereits Nacktbilder von sich selbst verschickt. Auf Nachfrage sind sich viele Betroffene unsicher, ob die Entscheidung tatsächlich freiwillig war. Einige sagen sogar, dass sie die Aufnahmen nicht freiwillig verschickt haben. „Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass es vielen Kindern und Jugendlichen schwerfällt, ihre persönlichen Grenzen aufzuzeigen und Nein zu sagen“, erklärt Barbara Buchegger, die pädagogische Leiterin von Saferinternet.at.


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