Als Gitta zusammenbrach, zählte jede Sekunde: 14. April ist Tag des Notrufs 144
OÖ/LINZ/BEZIRK. Täglich nehmen die Mitarbeiter der Rotkreuz-Leitstellen rund 4.500 Anrufe entgegen, rund um die Uhr. Der 14. April ist Tag des Notrufs 144.

Schon Kinder wissen: Im Notfall wählt man 144. Diese Nummer rettet täglich Leben. Jürgen Winter aus Engerwitzdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) ist seit 1999 Disponent in der Leitstelle Linz-Mühlviertel. Gemeinsam mit rund 250 Kollegen aus den landesweit fünf Rettungsleitstellen sorgt der 50-Jährige dafür, dass Hilfe schnell beim Patienten ankommt – rund um die Uhr, in ganz Oberösterreich. Auf Bildschirmen verfolgen sie die Einsatzfahrzeuge in Echtzeit und geben Erste-Hilfe-Anleitungen am Telefon, bis Rettungskräfte eintreffen.
Gitta überlebte dank schneller Hilfe
Als die 77-jährige Gitta Huber in einem Gasthof in Schörfling (Bezirk Vöcklabruck) zusammenbrach, zählte jede Sekunde. Jemand rief den Notruf 144 und ein weiterer Gast begann sofort mit der Wiederbelebung. Die Leitstelle alarmierte nicht nur die Rettung, die Mitarbeiter schlugen auch über die „Team Österreich“ Lebensretter-App Alarm. Schon nach 1,5 Minuten war Gerald Schuster da – er ist Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes und in der App als Lebensretter registriert. Die Rettungskette funktionierte und Gitta überlebte – sie lud später ihre Retter zum Essen ein.
Jede Minute verlässt ein Rettungsauto eine Rotkreuz-Dienststelle
Statistisch gesehen verlässt in Oberösterreich jede Minute ein Rettungsfahrzeug eine Dienststelle, um Menschen zu helfen. Beim Roten Kreuz in OÖ langten letztes Jahr insgesamt mehr als 1,5 Millionen Anrufe ein: Sei es der Notruf 144, die Gesundheitshotline 1450 oder der Bergrettungsnotruf 140. Jeder Notruf ist der erste Schritt der Rettungskette.
Wichtig: Krankentransporte sind keine Notfälle. Damit der Notruf 144 frei bleibt, werden sie über die Nummer 14844 organisiert.
Neue Technologien helfen mit
Dank Telemedizin kann auch ein Telenotarzt per Videobild und Vitaldaten wie EKG-Kurven helfen und die Lage vor Ort abschätzen – bevor der Notarztwagen am Notfallort eintrifft. So ist ärztlicher Rat sofort zur Stelle. „Tagtäglich wird beim OÖ Roten Kreuz von beruflichen wie freiwilligen Mitarbeitern alles darangesetzt, den Menschen in unserem Land die rascheste und beste Hilfe im Notfall zu leisten, die möglich ist. Moderne Technologien sind ein wichtiger Teil der Weiterentwicklung und werden verantwortungsvoll eingesetzt“, erinnert OÖ. Rotkreuz-Präsident Gottfried Hirz daran, dass eigentlich jeder Tag ein „Tag des Notrufs 144“ ist.
Barrierefreie Notruf-App
Eine Bevölkerungsgruppe, die nicht einfach 144 wählen und einen Notfall schildern kann, sind gehör- oder sprachbeeinträchtigten Menschen. Die barrierefreie Notruf-App DEC112 hat mit Ende März 2025 endgültig das alte Notruf-Fax beim Roten Kreuz abgelöst.
Unter www.dec112.at/app finden sich alle Infos dazu.
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