OÖ/LINZ. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) macht einen Vorstoß in Richtung Quarantäneregeln und stellt die Abschaffung dieser in den Raum. Umgehend scharfe Kritik kommt von der oö. SPÖ.

Mit Stand 14. März sind in Oberösterreich 68.665 Menschen in Quarantäne, 54.196 sind aktuell covid-positiv getestet. In vielen Betrieben, Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und auch Spitälern führt dies zu großen Personalausfällen und Problemen. Im OÖNachrichten-Gespräch wagt Landeshauptmann Stelzer den Vorstoß und stellt die Quarantäneregeln in Frage. „Die Quarantäneregeln gehören rasch an die aktuelle Situation und an das Infektionsgeschehen anpasst“, sagt er.
Viele der positiv getesteten Personen seien symptomlos, dass man diese „trotzdem fünf bis zehn Tage wegsperrt, ist nicht nachvollziehbar“, so Stelzer. Er sei dafür, dass in Abstimmung mit Gesundheitsexperten die Quarantäneregeln neu bewerten und rasch – so wie bereits in anderen europäischen Ländern auch – an die aktuelle Situation angepasst bzw. abgeschafft würden.
SPÖ: „Stelzer kapituliert nun endgültig vor tödlichem Virus“
Anstatt zu handeln und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, wolle Thomas Stelzer nun jegliche Sicherheitsvorkehrungen abschaffen, die eine weiter Ausbreitung verhindern würden. Sein Verhalten setzt das bereits schwer gebeutelte Gesundheitspersonal noch heftigeren Belastungen aus“, übt SPÖ OÖ-Gesundheitssprecher und Dritter Landtagspräsident Peter Binder heftige Kritik an Stelzers Vorschlag. „Stelzer kapituliert nun endgültig vor dem tödlichen Virus. Das alles am Rücken der Bevölkerung oder etwa von Mitarbeitern in Heimen, Spitälern und Kindergärten. Nachdem letzte Woche Kanzler und Gesundheitsminister den Covid-Chaos-Kurs fortsetzten, springt Thomas Stelzer einmal mehr auf diesen inferioren Zug auf“, so Binder.
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