Bis zu 70 Prozent weniger Wildunfälle durch Wildwarngeräte
OÖ. Seit 15 Jahren setzen das Land OÖ gemeinsam mit dem Landesjagdverband und starken Partnern aus der oö. Versicherungsbranche auf Sicherheit für Mensch und Tier im Straßenverkehr, mit dem erfolgreichen „Projekt Wildschutz“. Gerade jetzt, im April und Mai, kommt es häufig zu gefährlichen Unfällen durch Wildwechsel. Die Zahl der Wildunfälle in jenen Bereichen, die mit Wildwarnern ausgestattet sind, ist um bis zu 70 Prozent gesunken.

Mehr Sicherheit für Mensch und Tier durch gezielte Maßnahmen: Das Infrastruktur-Ressort unter Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und der Oö. Landesjagdverband setzen mit Unterstützung der Versicherungsunternehmen Oberösterreichische Versicherung, UNIQA, Generali, Wiener Städtische und Donau Versicherung seit Jahren auf gezielte Wildschutzmaßnahmen entlang von Straßenabschnitten mit besonderer Gefährdung durch Wildunfälle.
Durchschnittlich werden jährlich rund 30 Kilometer des oö. Landesstraßennetzes mit optischen und akustischen Wildwarngeräten ausgestattet oder schon vorhandene erneuert, die die Tiere davon abhalten sollen, die Straße zu queren. Für den Verkehrsteilnehmer selbst ist nur ein kleines blaues Lichtsignal zu erkennen. Ein hoher Ultraschallton ist nur für die Tiere hörbar.
„Das trägt wesentlich zur Reduktion von Wildunfällen bei und erhöht die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Ich danke allen Partnern für die erfolgreiche und verlässliche Zusammenarbeit“, so Landesrat Steinkellner. Besonderer Dank gelte den Jagdausübenden, die die Einrichtungen pflegen, so Steinkellner, selbst auch Jäger.
37.000 Warner zwischen 2020 und 2024, 70 Prozent weniger Unfälle
In den Jahren 2020 bis 2024 wurden zahlreiche Straßenabschnitte mit rund 37.000 Wildwarnreflektoren ausgestattet – auf in Summe 600 Straßenkilometern im Bereich von 221 Jagdgesellschaften. „In den umgesetzten Bereichen konnte die Zahl der Wildunfälle um bis zu 70 Prozent gesenkt werden“, zeigen sich Steinkellner, Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner und Vertreter der Partner stolz auf das Projekt.
An oberster Stelle stehe die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, dem Landesjagdverband ist aber natürlich auch das Überleben der verschiedensten Wildtierarten ein sehr großes Anliegen. „Tierschutz und Ethik spielen dabei eine zentrale Rolle. Darum arbeiten wir eng zusammen, um Wildunfälle zu minimieren“, so Sieghartsleitner. Die Jagdverantwortlichen kümmern sich dabei auch regelmäßig um die Wartung, schauen, dass die Wildwarner auch nicht überwuchert werden.
Voraussetzungen für Installation
Bevor eine Wildschutzstrecke eingerichtet wird, sind vom vor Ort zuständigen Jäger Maßnahmen zur Verhinderung von Unfällen zu treffen, darunter Lenkungsmaßnahmen. Fütterungsstellen, Salzlecken oder Wildäcker dürfen zudem kein verstärktes Queren der Straßen hervorrufen. Wenn die Maßnahmen nicht reichen, können auf Antrag Wildwarneinrichtungen errichtet werden. Voraussetzung: Es kam auf einem ein Kilometer langen Abschnitt innerhalb eines Jahres zu mehr als zwölf nachweisbaren Unfällen mit Schalenwild.
Gemeinsame Finanzierung
Finanziert wird das Projekt mit Gesamtkosten von 110.000 Euro gemeinsam vom Infrastrukturressort (50.000 Euro), dem Oö. Landesjagdverband (20.000 Euro) und den Partnern aus der Versicherungsbranche (40.000 Euro). Zusätzlich werden durch das Land OÖ weitere 50.000 Euro für die Sanierung bestehender Schutzstrecken investiert.
Präventionsgedanke im Vordergrund
Auch für die Versicherungsbranche ergeben sich durch die Unterstützung Vorteile. Die Oberösterreichische unterstützt von Anfang an. Wolfgang Bauer, Leiter Kundenmanagement: „Es ist für uns deshalb so wichtig, da durch die Wildwechselwarner einerseits natürlich die Tiere besser geschützt sind. Andererseits werden durch diese Systeme auch Kfz-Schäden geringer und was noch wichtiger ist, es sinkt dadurch zudem das Verletzungsrisiko von Personen.“
„Die Zahlen zeigen ein klares Bild, zeigen, dass wir mit der Initiative auf dem richtigen Weg sind, verweist auch Alexander Schinnerl, UNIQUA Landesdirektor OÖ, auf die Reduktion von Wildunfällen um bis zu 70 Prozent. Es ist eine Ehre, Teil dieser Initiative zu sein und aktiv zu ihrem Erfolg beizutragen.“
„Die Schadensprävention ist ein wichtiger Schritt. Damit es gar nicht erst zu Unfällen kommt, unterstützen wir auch weiterhin gerne“, so auch Dietmar Gruber, Verkaufsleiter Oberösterreich der Wiener Städtischen Versicherung. Bis 2029 hat die Wiener Städtische die Mitfinanzierung bereits zugesagt.
„Prävention bzw. präventive Maßnahmen sind auf Basis der präsentierten Ziffern nachweislich ein sehr großer Faktor für die Vermeidung bzw. Verringerung von Sach-, Tier- und Personenschäden“, unterstützt auch die Donau Versicherung „gerne und nachhaltig“, so Direktor Wolfgang Gadermair, Donau Versicherung AG.
Alexander Henk, Generali Regionaldirektor OÖ: „Die Generali Versicherung unterstützt die Initiative und setzt sich aktiv für die Förderung präventiver Maßnahmen ein, um die Verkehrssicherheit auf den Straßen in Oberösterreich zu erhöhen.“
Der abschließende Appell von Steinkellner und Sieghartsleitner: dennoch vorausschauend und vorsichtig zu fahren!
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