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Kepler Uniklinikum: 12 Prozent der Betten gesperrt

Tips Logo Anna Fessler, 14.07.2023 17:05

OÖ/LINZ. Wie berichtet, haben erstmals Ärzte eines Krankenhauses der OÖ Gesundheitsholding Anzeige wegen Gesundheitsgefährdung erstattet. Tips hat bei der OÖ. Gesundheitsholding nachgefragt, wie sich die Lage derzeit am Kepler Uniklinikum darstellt.

In Oberösterreichs Spitälern fehlt das Personal. (Foto: upixa/stock.adobe.com)
In Oberösterreichs Spitälern fehlt das Personal. (Foto: upixa/stock.adobe.com)

Ärzteteams der Fachbereiche Innere Medizin am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr machten am 7. Juli aufgrund von Überlastung eine Meldung an die Klinikleitung und Ärztekammer. Eine Gefährdungsanzeige kann ein Arzt oder auch mehrere Ärzte gemeinsam einbringen, um auf Probleme im Spital aufmerksam zu machen. Sie erfolgt in der Regel dann, wenn ein Patientenschaden nicht ausgeschlossen werden kann. Ein Beispiel: Ein Patient sollte für 24 Stunden überwacht werden, aufgrund von Pflegemangel ist aber kein Bett verfügbar und der Patient muss nach Hause geschickt werden. Die potenzielle Gefährdung des Patienten wäre ein Anlass für eine Gefährdungsanzeige.

Personalnot in OÖ Spitälern

Im April diesen Jahres waren rund zehn Prozent der Betten in Oberösterreichs Spitälern gesperrt – aus Personalnot hieß es damals seitens der Ordensspitäler und der Oberösterreichischen Gesundheitsholding, zu der auch das Kepler Universitätsklinikum (KUK) gehört.

Kepler Uniklinikum: Unterbesetzung, 12 Prozent der Betten gesperrt

Wie es in Oberösterreichs größtem Spital derzeit aussieht, hat Tips bei der Oberösterreichischen Gesundheitsholding erfragt: „Im Kepler Universitätsklinikum haben wir aktuell eine Unterbesetzung von 206,1 Stellen (Vollzeitäquivalente), das entspricht etwa 3,5 Prozent.“, so Pressesprecherin Jutta Oberweger. Die Ärztliche Unterbesetzung liege derzeit bei Minus 5 Prozent, in der Pflege sind es Minus 3 Prozent. Etwa 12 Prozent bzw. 220 der rund 1.800 Betten seien derzeit gesperrt. Die Lage hat sich demnach nicht verbessert – im Juni 2022 sorgten 140 gesperrte Betten am KUK für Schlagzeilen.

Gesundheitsreform geplant

Der Bund plant langfristig eine Reform des krankenden Gesundheitswesens in Österreich: Anfang Juli haben Gesundheitsminister Johannes Rauch und Finanzminister Magnus Brunner den Ländern und Gemeinden ihren Vorschlag zum Finanzausgleich vorgelegt. Der Bund stellt dazu in den nächsten fünf Jahren bis zu 10 Milliarden Euro für Reformen in Gesundheit und Pflege bereit. Im Bereich Gesundheit sollen die Mittel vor allem in die Stärkung des niedergelassenen Bereichs und in den Ausbau von Fachambulanzen in den Spitälern investiert werden. Rauch will auch auf Digitalisierung setzen, um die Spitäler zu entlasten. Die Abfolge für die Patienten müsse „Digital vor ambulant vor stationär“ sein.

Eine kurzfristige Lösung, um Spitalsambulanzen und das dortige Personal zu entlasten, haben bis dato weder der Bund noch das Land präsentiert.


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