Herbert Sieghartsleitner als Oö. Landesjägermeister bestätigt
OÖ/SANKT FLORIAN/MOLLN. Herbert Sieghartsleitner wurde in der Landesjagdausschuss-Sitzung als Landesjägermeister von Oberösterreich im Amt bestätigt. Der 60-jährige Land- und Forstwirt aus Molln erhielt bei der Sitzung im Schloss Hohenbrunn in St. Florian 94,29 Prozent Zustimmung.

„Ich bin dankbar für die Zustimmung und gehe mit viel Freude aber auch mit der nötigen Portion Demut in meine zweite Amtsperiode“, freut sich der frisch wiedergewählte Landesjägermeister, der keinen Gegenkandidaten hatte. „Mir war es immer wichtig, diesen durchaus schmalen Grat zwischen Tradition und Moderne zu gehen. Als Jägerinnen und Jäger müssen wir uns einerseits unserer Traditionen und Werte bewusst sein, diese bewahren und auch leben – andererseits muss sich die Jagd auch öffnen und entsprechend zeitgemäß weiterentwickeln“, ist Sieghartsleitner überzeugt.
Auch Stellvertreter bestätigt
Die beiden Landesjägermeister-Stellvertreter Andreas Gasselsberger (Bezirksjägermeister von Ried) und Volkmar Angermeier (Bezirksjägermeister von Eferding) sowie die weiteren fünf Vorstandsmitglieder sind mit großen Mehrheiten in ihrer Funktion bestätigt worden:
- Martin Eisschiel (Bezirksjägermeister Rohrbach)
- Johann Priemaier (Bezirksjägermeister Braunau)
- Josef Rathgeb (Bezirksjägermeister Urfahr)
- Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ Rosemarie Ferstl
Wichtige Nachwuchsarbeit
Dass der eingeschlagene Weg unter Herbert Sieghartsleitner Anklang findet, widerspiegelt sich auch im regen Zulauf zur Jagd. Sieghartsleitner: „Von einem Nachwuchsproblem sind wir beim Oberösterreichischen Jagdverband weit weg. Die Zahl der Jungjäger steigt stetig, noch nie gab es in Oberösterreich so viele Jägerinnen und Jäger, nämlich 21.500.“
Es gelinge offensichtlich immer besser, von der vielfältigen Arbeit ein realistisches und positives Bild in der breiten Öffentlichkeit zu zeichnen. „Wir sind als aktive Jäger besonders naturverbunden und vor allem auch aktive Naturschützer. Diese essentielle Botschaft gilt es weiter in die Welt hinauszutragen“, so der Landesjagdmeister.
Jägerinnenbeirat beschlossen
Da neben den Jungjägern auch der Anteil der Frauen steigt stetig, wurde zur Unterstützung der Jägerinnen in der Landesjagdausschuss-Sitzung ein Jägerinnenbeirat unter der Leitung von Bezirksjägermeister-Stv. Elfriede Mayr beschlossen.
Herausforderung Klimawandel
Die Nachwuchsarbeit und der positive „Außenauftritt“ sind aber nur zwei von etlichen Schwerpunkten, die der alte und neue Landesjägermeister auch in seiner zweiten Amtszeit weiter verfolgen wird. „So ist etwa der Klimawandel einer der großen Herausforderungen für die Jägerschaft. Die klimatischen Veränderungen fordern Wald und Flur, Wildtiere, aber auch Land- und Forstwirtschaft sowie die Jagd enorm“, erläutert Sieghartsleitner. Es brauche in diesem Bereich ein Umdenken: „Wir sehen in einer intelligenten, wildökologischen Raumplanung sowie einem intensiven Forst-Jagd-Dialog große Chancen für die Erhaltung unserer heimischen, artreichen Natur. Aber es wird nur gemeinsam gehen. Alle beteiligten Player müssen hier an einem Strang ziehen. Wir dürfen in diesem Bereich als Jäger nicht alleine in die Verantwortung genommen werden.“
Kommunikationsbedarf
Als zukünftige Arbeitsthemen nennt der neue Landesjägermeister die Weiterentwicklung der internen Kommunikation, der Öffentlichkeitsarbeit und die kontinuierliche Weiterbildung der Oö. Jägerschaft. Ebenso möchte er den Kontakt und den Konsens mit der nichtjagenden Bevölkerung weiter verbessern und intensivieren. „Die Jagd hat dann ihre Legitimation, wenn das Tun nachvollziehbar ist und sinnstiftend erklärt werden kann. Es ist wichtig, immer im Sinne des Wildes und des Lebensraumes zu jagen. Vor diesem Hintergrund wird der Jagdethik ein besonderer Stellenwert zukommen. Auch die Einbringung im Dachverband Jagd Österreich spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um länderübergreifende Themen und Kooperationen geht.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden