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Anzeichen für leichten Aufschwung mehren sich

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OÖ. Bautag der Landesinnungen Bau und Bauhilfsgewerbe: ausufernde Bürokratie und Arbeitskräfte als Problemfelder – Trendforscher Matthias Horx sieht wieder Zeit der Innovativen und Konstruktiven kommen.

Die Akteure des Bautages: Markus Hofer (Geschäftsführer Branchenverbund Bauwirtschaft), Martin Greiner (Landesinnungsmeister Bauhilfsgewerbe), Doris Hummer (Präsidentin WKOÖ), Trendforscher Matthias Horx und Wolfgang Holzhaider (Landesinnungsmeister Bau) (Foto: cityfoto)
  1 / 2   Die Akteure des Bautages: Markus Hofer (Geschäftsführer Branchenverbund Bauwirtschaft), Martin Greiner (Landesinnungsmeister Bauhilfsgewerbe), Doris Hummer (Präsidentin WKOÖ), Trendforscher Matthias Horx und Wolfgang Holzhaider (Landesinnungsmeister Bau) (Foto: cityfoto)

Beim Bautag der oberösterreichischen Landesinnungen Bau und Bauhilfsgewerbe im „Haus der Wirtschaft“ am Linzer Hessenplatz blickte vor rund 400 Unternehmern „Hausherrin“ WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer auf die wirtschaftliche Achterbahnfahrt der letzten Jahre zurück. „Es waren schwierige und turbulente Zeiten“, sagte sie. Aber sie sieht jetzt viele Anzeichen für eine Schubumkehr.

„Aufgrund des anstehenden KIM-Aus, der sinkenden Zinsen und des Umstands, dass Private wieder mehr Eigenheime planen, kann die Bauwirtschaft mit Tatendrang in die nahe Zukunft blicken. Wenn uns dann noch gelingt, die strukturellen Konjunkturprobleme wie Bürokratie und zu hohe Belastung des Faktors Arbeit in den Griff zu kriegen und Konsum und Investitionen wieder anziehen, steht einem Comeback nichts im Wege“, so WKOÖ-Präsidentin Hummer. Martin Greiner, Landesinnungsmeister der Bauhilfsgewerbe, nannte die überbordende Bürokratie als das Problemfeld, das der gesamten Bauwirtschaft unter den Nägeln brennt. Besonders nutz- und wirkungslose und sich widersprechende Vorschriften kosten Zeit, Geld und Nerven. „Die Bürokratie bindet bei kleinen und mittleren Betrieben 70 Millionen Arbeitsstunden pro Jahr und kostet 4,3 Milliarden Euro“, so Greiner.

Er fordert darüber hinaus die Abschaffung der NoVA für Pritschen- und Kastenwagen, „denn diese sind für uns keine Autos, sondern Werkzeuge“. Greiner rief genauso wie der neue Baulandesinnungsmeister Wolfgang Holzhaider zur Aufnahme von Mitarbeitern und zur Lehrlingsausbildung auf. Jetzt, wo die Babyboomer allmählich in Pension gehen, sei der richtige Zeitpunkt dafür.

Holzhaider widmete sich in der Folge den Bewilligungsverfahren, die vielfach übers Ziel schießen und zu vereinfachen seien, etwa bei den „ausufernden Nachbarrechten“. Holzhaider: „Behördlich bewilligte Projekte werden schnell einmal beeinsprucht, einfach weil es nichts kostet.“ Zudem wehrte er sich gegen den Vorwurf, die Baubetriebe seien Zubetonierer. „Auch wir wollen weniger Bodenverbrauch und weniger CO₂-Ausstoß, aber wir müssen das bauen, was der Bauherr wünscht“, so der Bauinnungsmeister.Der renommierte Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx blickte unter dem Titel „Der kommende Bauboom – Wie alles anders bleibt“ auf die herrschenden Polaritäten in Wirtschaft und Gesellschaft. Ein diffuser Zeitgeist, der alles hinterfragt, auf die Stimmung drückt, verunsichert und vom Gefühl geprägt ist, nichts mehr beherrschen zu können, bestimmt zurzeit Denken und (Nicht-)Handeln von vielen. Apathie und Zerstörung bestimmen.

Horx zeigte aber auch am Beispiel von Nachhaltigkeit, erneuerbaren Energien und vom Bauen, welch Innovation und Kreativität in der Menschheit steckt. Man werde wieder optimistischer, wenn man sieht, was nur beim nachhaltigen und energetischen Wandel schon jetzt möglich ist, so Horx. Deshalb ist er auch überzeugt, dass man die aktuellen Zeiten der Zerstörung und Disruption hinter sich lassen wird und die Kreativen, Innovativen und Konstruktiven wieder die bestimmenden Kräfte werden. Eine launige Verabschiedung gab es beim Bautag für Norbert Hartl, der 15 Jahre als Landesinnungsmeister an der Spitze des oberösterreichischen Baugewerbes stand. WKOÖ-Präsidentin Hummer, die Landesinnungsmeister Holzhaider und Greiner sowie Michael Pecherstorfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, dankten Hartl für sein jahrelanges Engagement und überreichten ihm unter anderem eine Karikatur sowie ein spezielles „Profi-am-Werk“-T-Shirt.


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