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Wohnbauprognose: In Oberösterreich geht es entgegen dem bundesweiten Trend aufwärts

Tips Logo Marlis Schlatte, 12.02.2025 16:59

OÖ/LINZ. Die Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer OÖ blickt positiv gestimmt in die Zukunft, der Abwärtstrend der letzten Jahre scheint vorbei zu sein. Eine Studie zeigt aktuelle Daten zu Wohnbauprojekten in der Pipeline in Oberösterreich.

In Oberösterreich sollen heuer rund 3.400 Wohneinheiten fertiggestellt werden. (Foto: dechevm/stock.adobe.com)
In Oberösterreich sollen heuer rund 3.400 Wohneinheiten fertiggestellt werden. (Foto: dechevm/stock.adobe.com)

Für 2025 werden in Oberösterreich rund 3.400 fertiggestellte Wohneinheiten prognostiziert. Der Wert liegt auf dem Niveau des Vorjahres, jedoch noch deutlich unter den Fertigstellungen von 2023 (minus 26 Prozent). Für 2026 rechnet man aber mit einem Anstieg auf rund 3.900 fertiggestellte Einheiten.

Damit halte sich der Wohnungsneubau in Oberösterreich entgegen den Bundestrends konstant und steige im kommenden Jahr wieder an, legt Mario Zoidl, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, dar. „Das gute Miteinander zwischen gewerblichen und gemeinnützigen Wohnbau in Oberösterreich hält auch die Preise stabil. Wir sind weder massiv gesunken noch explodiert, sondern mit einem Preisanstieg von bis 1 Prozent pro Wohneinheit konstant“, so Zoidl.

Oberösterreicher wohnen durchschnittlich auf 75 Quadratmeter

Als einziges Bundesland halten sich gewerbliche Bauträger und gemeinnützige Bauvereinigungen in Oberösterreich fast die Waage - das zeigt auch die aktuelle Studie, die in Zusammenarbeit zwischen der WKOÖ und Exploreal durchgeführt wurde. Dabei wurden 530 Projekte mit rund 11.300 Wohneinheiten ausgewertet, welche in den Jahren 2023 bis 2025 errichtet wurden bzw. werden.

„Das durchschnittliche oberösterreichische Projekt umfasst 21 Wohneinheiten (unverändert zur Vorjahresauswertung) und ist damit im Vergleich zur Landeshauptstadt Linz mit durchschnittlich 29 Wohneinheiten wesentlich kleiner“, beschreibt Alexander Bosak von Exploreal die Durchschnittswohnung der Oberösterreicher. Die mittlere Wohnnutzfläche liegt in Oberösterreich bei 75 Quadratmeter, in Linz aufgrund der Stadtdichte bei 64 Quadratmeter. „Dem Wunsch nach Freiraum wird mittlerweile zu 98 Prozent nachgekommen. Entweder mit Balkonen, Loggien oder Gärten“, so Bosak weiter.

Erleichterung durch Ende der KIM-Verordnung

Die Studie dient Interessensvertretern als Beleg für den drohenden Einbruch des Neubaus, womit schon vorab entsprechende Rahmenbedingungen auf Bundes- sowie Länderebene eingefordert werden können.

Die Immobilienwirtschaft sei in den vergangenen Jahren massiv gebremst worden, so Fachgruppenobmann-Stv. Gerald Hommer - auf Käuferseite durch die KIM-Verordnung, Zinsentwicklung und die allgemeinen Teuerungen. Nun käme wieder Bewegung in den Markt, so Hommer: „Mit dem durch unsere konsequente Interessensvertretung durchgesetzten Ende der KIM-Verordnung, die die Schaffung von Wohnungseigentum in den vergangenen Jahren für Oberösterreicherinnen und Oberösterreich erschwert hat, wird sich der Markt 2025 wieder weiter erholen.“

„Gemeinsam auf dem richtigen Weg“

In Linz wird vor allem im Süden in den nächsten Jahren verstärkt gebaut, so Robert Oberleitner, Obmann der oberösterreichischen Landesgruppe der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV). Generell soll es ab 2026 zu einem starken Anstieg an Fertigstellungen kommen.

„Wenn wir bedenken, dass sich ganz Österreich bundesweit mit Neubau in einer massiven Krise befindet, freut es mich umso mehr, dass die Zahlen des Berichtes belegen, was wir in unserer Arbeit eigentlich täglich umsetzen: für die Unternehmen und für die Bevölkerung unser Bestes geben. Wir sehen schwarz auf weiß, in Oberösterreich gelingt uns das auch mitten in schwierigen Zeiten“, so Zoidl. „Unsere Wirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wohnungsversorgung in Oberösterreich, insbesondere in der Landeshauptstadt. Die Studienergebnisse geben uns recht: Wir sind gemeinsam auf dem richtigen Weg, auch wenn die Rekordjahre vorbei sind und damit zählen wir in Oberösterreich wirklich zu den Ausnahmen am Sektor“, freut sich Zoidl.


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