Erholungsort, Klimaregulator, Rohstofflieferant: Der 21. März ist internationaler Tag des Waldes
OÖ/LINZ. Der 21. März ist der internationale Tag des Waldes, ausgerufen von den Vereinten Nationen. An diesem Tag soll besonders auf die zahlreichen wichtigen Funktionen des Waldes hingewiesen werden. „Baum des Jahres 2025“ ist übrigens ein eher unbekannter Zukunftsbaum, die Mehlbeere, wie Georg Starhemberg, Obmann von proHolz Oberösterreich, und proHolz-Geschäftsführer Markus Hofer bei einem Besuch bei Tips in Linz erzählten.

„Es ist nicht zu unterschätzen, wie viele Funktionen der Wald für uns hat. Er ist nicht nur Erholungsraum, den wir genießen können, er ist Rohstofflieferant und Devisenbringer, er hat eine wichtige Schutzfunktion im Gebirge, reguliert das Klima und speichert und filtert unserer Wasser, er bindet Kohlenstoff, produziert Sauerstoff“, so Starhemberg.
Auch die Bedeutung als Wirtschaftszweig betonen der proHolz-Obmann und Geschäftsführer Hofer. Rund 70.000 Menschen beziehen in Oberösterreich ein Einkommen entlang der Wertschöpfungskette Holz, sei es in der Forstwirtschaft selbst, in holzverarbeitenden Betrieben oder in der Papierindustrie.
Nachhaltige Bewirtschaftung
Das Schöne in Oberösterreich, Österreich und Mitteleuropa sei die große Fläche, die bewaldet ist. In Oberösterreich ist das nahezu die Hälfte der Fläche, 42 Prozent.
Gesetzlich darf in Österreich nicht mehr Holz geerntet werden als auch nachwächst. Dabei werde auf die Nachhaltigkeit geachtet, so Hofer: „Der Begriff Nachhaltigkeit ist in der Forstwirtschaft geprägt worden, schon vor über 300 Jahren galt schon das Credo: 'Du darfst nicht mehr Bäume entnehmen, als Du pflanzt'. Wir sind froh über unser strenges Forstgesetz. Damit wird sichergestellt, dass auch die nächsten Generationen die Wälder gut bewirtschaften können, nicht wie in anderen Regionen der Welt, wo das nicht so ist.“
Laut proHolz wächst auch mehr nach, als entnommen wird. In allen oö. Wäldern wachse alle fünf Minuten genügend Holz für den Bau eines Einfamilienhauses. In den letzten 50 Jahren sei die Waldfläche in OÖ um etwa 42.000 Hektar gewachsen – mehr als die vierfache Fläche der Landeshauptstadt Linz oder in etwa eine Fläche in Größe des Burgenlandes.
Baum des Jahres: Sonnenanbeterin, Bienenweide und Vogelfutter-Lieferant
Der Baum des Jahres 2025 ist die Mehlbeere. „Die ist gar nicht so bekannt“, so Starhemberg. „Hat aber in Zeiten der Veränderungen und Herausforderungen auch für die Pflanzen und Wälder vieles zu bieten. Sie kann ein Zukunftsbaum sein, vor allem im urbanen Bereich.“
Die Mehlbeere zeichnet sich dadurch aus, dass sie sehr trockenheitsresistent ist, anspruchslos. Ihr Wuchs variiert je nach Standort: In günstigen Lagen kann sie bis zu 15 Meter hoch werden, in subalpinen Regionen bildet sie niedrigere Formen aus. Sie trotzt zudem nicht nur Hitze, sondern zeigt sich auch gegenüber Schädlingen und Streusalz sehr unempfindlich. Und sie trägt viel zur Biodiversität bei: Die Blüten der Mehlbeere sind eine wichtige Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Ab dem Spätsommer trägt der Baum leuchtend orangerote, kugelige Früchte – ein Festmahl für zahlreiche Vogelarten. Für Menschen sind die Früchte auch essbar, schmecken allerdings mehlig.
Das Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten in Europa, ist gut zu bearbeiten, „wird allerdings kaum noch genutzt, weil der Baum noch so wenig verbreitet ist“, so Starhemberg. Das Holz hat eine helle Farbe, die durch Dämpfen einen warmen, hellbraunen bis rosa Farbton annimmt, ähnlich dem Holz der Birne.
Zu proHolz
proHolz OÖ ist ine Initiative der oö. Forst- und Holzwirtschaft. Mitglieder sind Vertreter aller Bereiche entlang der Wertschöpfungskette Holz, vom Baum bis zum Haus. Die Initiative setzt sich dafür ein, den Einsatz des Werkstoffes Holz zu forcieren, informiert und berät, bietet auch Fortbildungen oder Workshops. Mehr Infos unter www.proholz.at/ooe
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