GREIN. Das Stadtkino Grein zeigt am Donnerstag, dem 10. April, um 20 Uhr wieder einen Stummfilmklassiker. Gerhard Gruber wird zu „Sunrise“ von Friedrich Wilhelm Murnau live am Piano improvisieren.

Ein Film der Leuchtspuren, der Elektrifizierung, der Schatten und Schattierungen. Gemeinsam mit seinen Kameramännern Charles Rosher und Karl Struss, die 1929 den ersten Kamera-Oscar für Sunrise bekamen, schuf Murnau komplexe Lichtdramaturgien für die einzelnen Spielorte des Films, an denen sich eine dramatische Dreiecksgeschichte abspielt: Eine mondäne Stadtschönheit verbringt die Sommerfrische auf dem Land, verführt dort einen jungen Dörfler und überredet ihn, seine Ehefrau zu töten. Liebestrunken willigt er ein, kommt jedoch im letzten Moment zur Besinnung.
Murnau zählt zu den bedeutendsten Regisseuren der Stummfilmzeit; er prägt das Weimarer Kino und arbeitet in Hollywood. Sein Name steht für die erste Blütezeit des deutschen Kinos, das in den 1920er Jahren weltweit Erfolge feiert und bedeutende Persönlichkeiten hervorbringt. Murnaus Werk wird mit dem Expressionismus der 1920er Jahre verbunden. Künstlerisch gilt er als Romantiker und Melancholiker, seine psychologische Bildführung und die revolutionäre Kamera- und Montagearbeit stellten damals neue Maßstäbe für Filmkunst und Filmhandwerk auf. Durch Klassiker wie Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens (1922), Der letzte Mann (1924), Tartüff (1926) und Faust – Eine deutsche Volkssage (1926) schreibt er Filmgeschichte.
Sunrise – A song of two humans (1927) gewinnt bei der ersten Oscarverleihung in drei Kategorien.
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