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Stadt Perg benennt Straße nach ehemaliger Ministerin Maria Berger

Michaela Primessnig, 05.05.2023 09:31

PERG. Am Donnerstag, 4. Mai, wurde die Maria-Berger-Straße, eine Parallelstraße zur Waidhoferstraße im Süden der Stadt, offiziell eröffnet. Die langjährige sozialdemokratische Spitzenpolitikerin war auch viele Jahre im Perger Gemeinderat aktiv. Die neue Straße ist nun erst die zweite Straße in Perg, die nach einer Frau benannt wurde.

LAbg. Bgm. Anton Froschauer, BM a.D. Maria Berger mit ihrem Verlobten Robert Meisslitzer und BM a.D. Harald Ettl (Foto: Primeßnig)
LAbg. Bgm. Anton Froschauer, BM a.D. Maria Berger mit ihrem Verlobten Robert Meisslitzer und BM a.D. Harald Ettl (Foto: Primeßnig)

„Es ist nicht möglich, die vielen Impulse und Errungenschaften aufzuzählen, die Maria Berger in der Stadt Perg und in ihrer langjährigen politischen Laufbahn gesetzt hat“, so Landtagsabgeordneter Bürgermeister Anton Froschauer bei der kleinen Feier am Donnerstag. „Vor allem die Art und Weise, wie sie ihre vielen nationalen und internationalen Funktionen ausgeübt hat, war besonders, immer mit einem pragmatischen Ansatz, immer mit dem Gedanken: Was hilft den Menschen weiter?“, so der Stadtchef.

Aus ihrem kommunalpolitischen Wirken erinnert sich Froschauer vor allem an die Gründung des Innovationsausschusses zurück, in dem unter der Leitung von Maria Berger auch das Technologiezentrum aus der Taufe gehoben wurde. „Wenn wir heute drauf schauen, was daraus geworden ist. Von einer Initiative, um Innovationen zu fördern, hin zu einem nicht mehr wegzudenkenden Zentrum, mit dem wir inzwischen schwarze Zahlen schreiben“, so Froschauer.

Bereits 2010 hat Maria Berger nach ihrem Austritt aus dem Gemeinderat 2009 den Ehrenring der Stadt Perg erhalten. Jetzt folgt die zweite Stufe der Würdigung. „Es geht darum, permanent den Namen Maria Berger sichtbar zu machen, damit die Leute nachfragen und sich dran erinnern, was sie alles geleistet hat. Wir wollen auch ganz bewusst diesen Namen noch zu Lebzeiten vergeben.“

Laudatio vom Bundesminister a.D. Harald Ettl

„Diese Würdigung ist meiner Sicht etwas ganz Besonderes. Maria Berger hat so viel geleistet. Ich habe vor allem immer bewundert, dass sie als EU-Parlamentariarin auch noch im Gemeinderat geblieben ist. Wenn ich sie gefragt habe, warum sie sich das alles antut, meinte sie: Da komm ich her, das ist mir wichtig“, so Ettl. Berger war von 1996 bis 2009 Abgeordnete im Europäischen Parlament, unterbrochen von 2007 bis 2008 durch ihre Tätigkeit als Justizministerin im Kabinett Gusenbauer. Von Oktober 2009 bis März 2019 war sie Höchstrichterin am Europäischen Gerichtshof. „Sie wurde immer wieder in schwierigen EU-Fragen konsultiert“, weiß Ettl, das zeige von ihrer außerordentlichen Kompetenz.

Berger: „Danke, dass ich nicht zuerst sterben musste“

Die sichtlich bewegte Maria Berger dankte für die besondere Ehre. „Danke auch, dass ich für diese Würdigung nicht zuerst sterben musste“, so die 66-jährige Maria Berger. „Ich hatte das Glück, dass es in meiner Zeit noch möglich war, viele große Projekte auf den Weg zu bringen. Das ist heute nicht mehr so einfach“, blickt Berger auf ihre politische Karriere zurück. Dass sie nun mit einer Straße nach ihr benannt diese Ehre erfährt in ihrer Heimatstadt erfüllt sie mit Stolz, vor allem auch, weil erst die zweite Straße nach einer Frau benannt wurde. Dass man hier nun einen neuen Weg in Perg einschlägt und auch Frauen mehr Sichtbarkeit zukommen lässt, ist für die ehemalige SPÖ-Spitzenpolitikerin ein wichtiges Zeichen.


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