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Gelebtes Brauchtum im Innviertel rund um den Jahreswechsel

Rosina Pixner, 23.12.2022 10:00

INVIERTEL. Bräuche haben eine lange Tradition. Damit sie nicht in Vergessenheit geraten, muss Brauchtum auch gelebt werden: ob Bratwürstelsonntag, Raunächte, Rauschnittn betteln oder Winterkirtag, um nur einige zu nennen. Der Tourismusverband s‘Innviertel* hat auf seiner Homepage sämtliche Bräuche archiviert.

Zechen und Volkstanzgruppen tanzen im Gasthaus Schachinger in Waldzell auf. (Foto: Litzlbauer)
  1 / 2   Zechen und Volkstanzgruppen tanzen im Gasthaus Schachinger in Waldzell auf. (Foto: Litzlbauer)

Die Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönig haben im Innviertel eine besondere Bedeutung. In den sogenannten zwölf „Raunächten“ trieben, laut Überlieferung, die bösen Geister und Hexen ihr Unwesen und konnten leichter in Häuser und Ställe eindringen. Darum wurden diese Gebäude und auch jene des Nutzviehs mit Ritualen wie Ausräuchern oder Aufhängen von geweihten Palmzweigen oder Segensbaumzweigen gegen das Böse gereinigt und geschützt. Besonders an den vier Hauptraunächten der Thomasnacht (21. bis 22. Dezember), der Christnacht (24. bis 25. Dezember), der nun bevorstehenden Silvesternacht (30. bis 31. Dezember) und der Dreikönigsnacht (5. bis 6. Jänner) soll das Ausräuchern mit heimischen heilkräftigen Pflanzen eine starke reinigende Wirkung haben. Vor allem in den Gemeinden Maria Schmolln und St. Johann am Walde ist dieser Raunachtsbrauch lebendig. Der Ursprung dieser närrischen Ausgelassenheit liegt in einem alten heidnischen Brauch und fällt auf die letzte der zwölf Raunächte. Jedes Jahr am 5. Jänner ziehen die Zechen Michlbach und Schweigertsreith abwechselnd als Maschkerer von Haus zu Haus und vertreiben das „Böse“ und bringen das „Gute“ ins Haus. Die Musik spielt und dazu tanzen die lustig verkleideten Paare. Als Dank erhalten die Maschkerer allerlei Essbares wie Krapfen, Süßigkeiten, Fleisch, Brot und kleine Geldspenden, die im Buckelkorb des „Alten Weibes“ und des „Alten Mannes“ verstaut werden.

Waldzeller Winterkirtag und Zechentreffen

Am 1. Sonntag nach Dreikönig, heuer also am 8. Jänner, findet der Waldzeller Winterkirtag statt. Dieser ist für die Innviertler Landlertänzer ein besonderer Festtag und Fixtermin im Gasthaus Schachinger in Waldzell. Im Halbstunden-Takt treten Volkstanzgruppen und Zechen aus nah und fern mit ihren Landlern, Tänzen und Gesängen auf. Nach den offiziellen Darbietungen wird‘s nochmal spektakulär – den besonderen Abschluss dieses Festes bildet immer der „Kuchitanz“: Die Gastgeber-Zeche bittet zum Tanz bis in die Küche hinein. Diese Tradition geht darauf zurück, dass das Personal aufgrund der vielen Arbeit keine Zeit zum Tanzen hatte. Erst zur späteren Stunde und als Lohn für die harte Arbeit durfte das Personal zum Tanzen geholt werden. *Quelle: Tourismusverband s‘Innviertel


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