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Tierheim und Tierschutzverein bangen um Versorgung ihrer Schützlinge

Elena Auinger, 06.04.2020 11:45

ENGELHARTSZELL/RAAB. Die Corona-Krise hat weitreichende Auswirkungen, so auch auf die regionalen Tierheime und Tierschutzvereine.

Die Tiere müssen versorgt werden. (Foto: Arche Sternenhof)
Die Tiere müssen versorgt werden. (Foto: Arche Sternenhof)

„Die Stimmung auf der Arche ist nicht verzweifelt, aber nahe dran. Wenn die Krise noch lange anhält, weiß ich beim besten Willen nicht, wie wir das durchstehen sollen“, erklärt Dieter Hieronymus, Leiter der Arche Sternenhof in Engelhartszell. Das Coronavirus bringt das kleine Tierheim und den Gnadenhof in Gefahr. „Das Gute ist, dass die Tiere nicht wissen, was los ist. Ihnen geht es gut“, so Hieronymus, der weiter ausführt, „es sind die Menschen hier, die in größter Sorge sind. Es bröckelt gerade alles weg. Einnahmen, Spenden, Futtergaben – sie fehlen an allen Ecken und Enden.“

Die Corona-Krise hat den Alltag im Tierheim deutlich verändert. Es findet kein Publikumsverkehr mehr statt, lediglich der Tierheimleiter und seine Mitarbeiter dürfen auf den Hof. Nur für Notfälle ist geöffnet und nur nach vorheriger telefonischer Rücksprache. Vieles also ist anders, doch manches eben nicht: Die Tiere brauchen nach wie vor Futter, Medikamente, tierärztliche Behandlungen.

Spendenbereitschaft sinkt durch Coronakrise

Da keine Leute mehr vorbeikommen, wirft auch keiner mehr ein paar Euro in die Spendenbox. Die Erlöse aus erfolgreichen Vermittlungen fehlen ebenso wie die Futterspenden. Generell sinkt die Spendenbereitschaft. „Das verstehe ich ja, die Menschen sind in Sorge, haben Angst um ihren Arbeitsplatz oder haben wegen Kurzarbeit weniger Geld zur Verfügung“, zeigt Hieronymus Verständnis.

Finanzieller Engpass beim Tierschutzverein mit Herz

In einer ähnlichen Situation ist auch der Tierschutzverein mit Herz. „Die Beschränkungen erschweren unsere ehrenamtliche Arbeit massiv. Wir haben alle Vermittlungen, Besuchstermine und Vorkontrollen gestoppt. Die Tiere mit der Aussicht auf eine Familie müssen somit warten und auch hoffen, dass die Familien geduldig bleiben und auf die Katzen warten“, erklärt Sara Rothauer, Obfrau des Tierschutzvereines mit Herz. Die Pflegestellen des Tierschutzvereines sind brechend voll - Neuaufnahmen kaum möglich. Erschwerend hinzu kommt die finanzielle Situation des Vereines „Wir haben momentan einen großen finanziellen Engpass - und es ist schwer die Tierarztkosten sowie die Futterkosten zu stemmen - obwohl wir von lieben Menschen Futterspenden erhalten. Da auch wir zu Ostern auf Ostermärkte angemeldet waren, die nun aus Sicherheitsgründen abgesagt worden sind, haben wir uns entschlossen, diesen Online zu stellen um für unsere Schützlinge zu sammeln. Der Reinerlös kommt unseren Schützlingen zu 100 Prozent zu Gute“, so Rothauer.

Für Tier-Notfälle erreichbar

Der Tierschutzverein mit Herz ist natürlich für alle Tier-Notfälle erreichbar und wird auch allen in Not geratenen Tiere helfen, soweit es die Kapazitäten, helfenden Hände und finanziellen Mittel zulassen. „Wir haben momentan 54 unterschiedliche Tiere in Pflege und versuchen Unterstützung zu erhalten um allen die medizinische Hilfe und Versorgung gewährleisten zu können. Weitere Tiere sind wie jedes Jahr im Frühjahr zu erwarten, da die Kastrationspflicht nach wie vor nicht eingehalten wird“, befürchtet Rothauer und sagt weiter, „zu erwähnen ist noch, dass die Weltgesundheitsorganisation verneint, dass eine Ansteckung über das Haustier oder umgekehrt möglich ist. Es gebe derzeit keinerlei Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde oder Katzen mit dem Coronavirus infiziert werden können. Es wurden bis dato weder Fälle gemeldet, in denen Haustiere mit dem neuen Coronavirus infiziert worden sind, noch gibt es bekannte Fälle, in denen Menschen das Coronavirus an ihre Haustiere übertragen hätten.“


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