LOSENSTEIN. Regionale Straßen und Wege und sowie eine Hütte auf der Hohen Dirn sind nach ihm benannt: In Erinnerung an den Ennstaler Volkslieddichter umrahmt das Anton-Schosser-Quartett mit Karl am Sonntag, 28. Juli, um 9.45 Uhr einen Gottesdienst in der Pfarrkirche Losenstein.

Der „Erzherzog Johann Jodler“ mit seiner berühmten Liedzeile „Wo ich geh' und steh', thuat mir's Herz so weh“ ist österreichisches Kulturgut, ihr Verfasser hingegen weniger bekannt. Anton Schosser kam im Juni 1801 als Sohn eines Nagelschmieds im Losensteiner Ortsteil Stiedelsbach zur Welt. „Die Zeit, in der er aufwuchs, war von Ängsten und Nöten geprägt. Zwischen 1805 und 1814 ereigneten sich die Koalitionskriege und Schosser hatte bereits im Kindesalter mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen - man prophezeite ihm kein langes Leben“, weiß Josef Schütz, Musikant und ehemaliger Amtsleiter von Losenstein. Deshalb habe der junge Anton nicht, wie sein Vater, ein Handwerk erlernen können. „Sein Firmpate, der Pfarrer von Losenstein, förderte ihn jedoch, sodass Schosser das Stiftsgymnasium Melk besuchen durfte.“ Danach wurde er in Landvermessung, Mathematik und Geometrie unterwiesen.
Berühmte Förderer
Bald zog es den Losensteiner in die Welt hinaus. Seiner Sehnsucht folgend, Zeit in der Natur und mit Menschen zu verbringen, verdingte er sich als Privatlehrer, Zeichner und Geometer. Er entwickelte sich außerdem zum Heimatdichter und zählte Erzherzog Johann zu seinen Freunden. „Ihm zu Ehren verfasste Anton Schosser 29-jährig den Erzherzog-Johann-Jodler. Die Veröffentlichung und Druckauflage seiner Werke ist Herzog Maximilian von Bayern, Vater der späteren Kaiserin Elisabeth, zu verdanken“, weiß Schütz.
Im Winter 1846 kehrte Anton Schosser zurück nach Losenstein, wo er später an Tuberkulose (“Schwindsucht“) erkrankte und am 26. Juli 1849 im Steyrer Krankenhaus starb. Schosser hat am Steyrer Friedhof neben seinem Dichterfreund Josef Moser in einem Ehrengrab die letzte Ruhe gefunden.
Quartett als Botschafter
Rund um und in seinem Heimatort Losenstein erinnern etwa eine Alpenvereinshütte und eine Büste auf dem Kirchenplatz an Anton Schosser. Außerdem haben sich vier Musiker zusammengefunden, die seit mehr als drei Jahrzehnten Schossers Erbe hochhalten: Johann Schwarzlmüller (Flügelhorn), Franz Brandner (Bariton und Posaune), Thomas Pranzl (Tenorhorn-Bass) und Josef Schütz (Flügelhorn) treten seit 1990 als Anton-Schosser-Quartett auf.
175 Jahre nach Schossers Ableben laden die Musikanten zur feierlichen Gedenkmesse in die Pfarrkirche Losenstein ein.
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