SCHIEDLBERG. Ein lange geplantes Vorhaben wird zur Freude von Kindern und Eltern in der Gemeinde Schiedlberg umgesetzt.

Einen Kindergarten gibt es in Schiedlberg schon seit fast 50 Jahren: 1978 wurde der erste Kindergarten in Betrieb genommen – damals gab es Bedarf für eine Gruppe, neun Jahre später kam eine zweite dazu. Viele Jahre war das ausreichend, bis dann die Kinderanzahl seit etwa 2016 rasant anstieg. Der Höhepunkt wurde im Kindergartenjahr 2023/24 erreicht: Über 70 Kinder wurden in drei Kindergarten- und zwei Krabbelgruppen in der 1.300-Einwohner-Gemeinde betreut.
So erfreulich eine hohe Kinderanzahl für eine Gemeinde und deren Bürgermeister ist, so herausfordernd war die Situation aber die Jahre hindurch. Man behalf sich mit verschiedenen Exposituren in Volksschule, Gemeindewohnung und Containerzubau. Daneben wurde der Neubau geplant, denn schon 2016 wurde dringender Handlungsbedarf festgestellt und die Entscheidung für einen Neubau gefällt. Alle Beteiligten – vor allem aber die Eltern der vielen Kinder – waren schließlich erleichtert, als es zu Beginn des Jahres hieß: Im März wird mit dem Kindergartenneubau begonnen.
Spatenstich mit 70 Kindern
„Wir haben lange auf diesen Moment gewartet und jetzt ist es soweit“, sagte ein erfreuter Bürgermeister Hans Singer (ÖVP), als am Montag der Spatenstich erfolgte. Und dafür hat man sich in Schiedlberg etwas Besonderes einfallen lassen: Nicht (nur) die Verantwortlichen in Land und Gemeinde sowie die Vertreter der Bauunternehmen nahmen einen Spaten zur Hand, sondern auch die etwa 70 Kinder, die momentan im Kindergarten betreut werden.
Die ließen sich – nachdem sie die Anwesenden mit einem Baustellenlied überraschten - nicht lange bitten und schaufelten sofort drauf los. Das wiederum verleitete Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) gleich zu einem Versprechen: „Für euch liebe Bauherrinnen und Bauherren gibt es ein Eis, die Rechnung schickt ihr bitte mir. Bei einem Spatenstich mit sovielen Kindern war ich noch nie.“
Holzbauweise und Sanierung der Turnhalle
80 Prozent der Kosten werden vom Land übernommen, etwa vier weitere Prozent vom Bund. Die restlichen 16 Prozent muss die Gemeinde stemmen. Die Kosten für den Kindergartenneubau betragen 2,3 Millionen Euro. Zusätzlich kommen noch Kosten von etwa 1,6 Millionen Euro dazu, weil gleichzeitig auch die Turnhalle saniert wird. Errichtet wird der Kindergarten in moderner und nachhaltiger Holzbauweise. Er wird künftig Platz für drei Kindergarten- und eine Krabbelgruppe bieten.
„Das Gesamtprojekt bedeutet für unsere Gemeinde eine große finanzielle Herausforderung, die das Gemeindebudget über Jahre massiv belasten wird“, sagt Bürgermeister Singer: „Aber es geht um unsere Schiedlberger Kinder. Und da ist diese Investition in die Zukunft eine wichtige und richtige.“
Singer bedankte sich besonders bei den Pädagoginnen, die die Schiedlberger Kinder mit viel Kompetenz und Einfühlungsvermögen begleiten und auch in den vergangenen Jahren mit den vielen provisorischen Einrichtungen sehr flexibel umgingen. Die kleinen Spaten, die extra mit dem Datum des Spatenstichs versehen wurden, durften die Kinder an diesem Tag mit nach Hause nehmen und haben so wohl eine bleibende Erinnerung, bis die Kinder in rund einem Jahr in das neue Gebäude einziehen können.
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